[17.6.2010] Laut einer Umfrage der Firma ec4u sehen deutsche Politiker den Bürger mehrheitlich nicht in der Rolle eines Kunden gegenüber den Behörden. Zwar würden den Bürgern umfassende Leistungen zustehen, jedoch wurden diese bisher noch nicht ausreichend realisiert.
Die Firma ec4u hat unter Abgeordneten des Bundes- und der Landtage eine Befragung zum Leistungsverhältnis zwischen Bürger und Staat durchgeführt. Lediglich ein Viertel der 198 befragten Politiker ist der Auffassung, dass der Bürger gegenüber dem Staat die Rolle eines Kunden hat. Die Mehrheit ist der Meinung, dass sich die Maßstäbe der Wirtschaft nicht auf Behörden übertragen lassen. Für 41 Prozent der Befragten kann eine Kundenbeziehung schon deshalb nicht bestehen, weil dies ein privatwirtschaftliches Verhältnis voraussetzen würde. Weitere 9 Prozent argumentieren, die Bürger seien Leistungsnehmer des Staates und nicht dessen Kunden. Keine Meinung haben 27 Prozent, weil sich dieses Verhältnis nicht pauschalieren lasse. Trotzdem weisen die befragten Politiker der öffentlichen Verwaltung weitreichende Leistungs- und Servicepflichten zu, denen sie laut der Erhebung derzeit jedoch erst in geringem Maß nachkommen. So glaubt nicht einmal jeder fünfte Befragte, dass die Bürger in den Ämtern auf eine angemessene Akzeptanz stoßen. ec4u-Direktor Mario Pufahl zu den Ergebnissen: „Es verwundert, dass in den Augen der Politiker die Serviceansprüche an die öffentliche Verwaltung nicht denen an Unternehmen entsprechen sollen.“ Staatliche Institutionen könnten eine Menge von den Bemühungen der Unternehmen lernen, das Kunden-Management zu optimieren.
(cs)
http://www.ec4u.deWie lässt sich das Leistungsverhältnis von Bürger und Staat beschreiben? (Deep Link)
Was soll der Bürger vom Staat und seiner Verwaltung erwarten können? (Deep Link)
Welche Anforderungen sind bereits ausreichend gut realisiert? (Deep Link)
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