[15.10.2010] Die Diskussionen über den neuen Personalausweis (nPA) reißen nicht ab. Diesmal stehen die Kosten für die Kommunen und die Probleme mit der Anbindung der Änderungsterminals im Fokus der Kritik.
Der neue Personalausweis (nPA) ist erneut in der Kritik. Einer Meldung auf heise online zufolge bereiten die von der Bundesdruckerei gestellten Änderungsterminals große Probleme. Sie müssen in die kommunalen Systeme integriert werden. Um den Anforderungen der Bundesdruckerei zu genügen, investieren laut Claudia Drescher vom Bayerischen Gemeindetag viele Städte in neue Hardware. Das scheine für eine erfolgreiche Anbindung bislang aber nicht auszureichen. Anton Hanfstengl, Leiter des Münchner Bürgerbüros, sagte gegenüber heise online, ihm seien bislang keine Kommunen bekannt, welche die Änderungsterminals mithilfe der von der Bundesdruckerei gelieferten Software anbinden konnten: „Wir haben bereits verschiedene Versionen erhalten, aber alle waren so fehlerbehaftet, dass sie sich als nicht einsatzfähig herausstellten.“ Die meisten Hersteller der in den Melde- und Ausweisbehörden zum Einsatz kommenden Lösungen hätten die Software nicht in die Systeme einbinden können, weshalb bisher kaum ein Verfahren durchgetestet wurde. Wie heise online weiter berichtet, werden außerdem die herstellerabhängigen Vorgaben der Bundesdruckerei etwa zur Verwendung von Microsoft-Produkten kritisiert. Auch kämen auf die Bürger längere Wartezeiten zu. Bislang habe die Ausgabe des Personalausweises zwischen fünf und zehn Minuten gedauert, künftig wird von dreißig Minuten ausgegangen. München, Frankfurt und Düsseldorf rechnen mit dreifachen Bearbeitungszeiten. Die bayerische Landeshauptstadt habe deshalb 20 neue Stellen eingerichtet und die Räumlichkeiten des Bürgerbüros erweitert.
(rt)
Zur Meldung auf heise online (Deep Link)
Informationen des Bundes zum neuen Personalausweis (Deep Link)
http://www.personalausweisportal.de
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München