Studie:
Erfolgsfaktoren für E-Partizipation


[9.11.2011] Behörden sehen in der elektronischen Beteiligung von Bürgern und Wirtschaft mehr Chancen als Risiken. Kommunen sind beim Thema E-Partizipation dabei aktiver als Bund und Länder. Dies geht aus der Studie „E-Partizipation in der Öffentlichen Verwaltung“ hervor, welche die Hochschule Harz und die Firma Materna jetzt vorgestellt haben.

Ergebnisse der Studie „E-Partizipation in der Öffentlichen Verwaltung“ hat das Unternehmen Materna gestern (8. November 2011) im Rahmen des Fachkongresses auf der Messe Moderner Staat in Berlin vorgestellt. Die im Sommer 2011 gemeinsam mit der Hochschule Harz durchgeführte Befragung von Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen hat nach Angaben von Materna unter anderem gezeigt, dass mehr als zwei Drittel der befragten Verwaltungen das Thema E-Partizipation als bedeutend einschätzen. Knapp ein Fünftel der Behörden plane die Einführung von E-Partizipationsmöglichkeiten oder diskutiere über deren Bereitstellung. In 52 Prozent der befragten Kommunen steht Bürgern und Wirtschaft bereits ein entsprechendes Beteiligungsangebot zur Verfügung – Bund und Länder sind hier deutlich weniger aktiv. Die meisten E-Partizipationsangebote finden sich in den Bereichen Beschwerden (71 Prozent) und Stadtplanung (50 Prozent). Eine wichtige Rolle spielen zudem die Haushaltsplanung (48 Prozent) und das allgemeine Vorschlagswesen (42 Prozent). Laut der Studie könnte eine zentral bereitgestellte Infrastruktur dazu beitragen, die Umsetzung von Beteiligungsvorhaben in den Behörden voranzutreiben. Die Herausgeber kommen außerdem zu dem Schluss, dass Transparenz und Offenheit, ein einfacher Zugang, ein sicherer und verlässlicher Umgang mit Daten, die Einbeziehung traditioneller Wege zur Beteiligung, eine wirtschaftliche Umsetzung, die Nutzung vorhandener Erfahrungen sowie attraktive Themen eindeutige Erfolgsfaktoren für E-Partizipationsangebote sind. Aus den Ergebnissen der Studie wurden darüber hinaus vier Handlungsempfehlungen für die öffentliche Verwaltung abgeleitet. Dazu zählen die Entwicklung professioneller organisatorischer und informationstechnischer Verfahren für die Umsetzung von Beteiligungsangeboten, die enge Kooperation der Verwaltungen untereinander, der Aufbau einer einheitlichen E-Partizipationsplattform und die Schaffung von Akzeptanz bei Bürgern und Verwaltungen. Die komplette Studie steht online zur Verfügung. (bs)

http://www.e-partizipation-studie.de

Stichwörter: Studie, E-Partizipation, Materna, Hochschule Harz



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