[17.6.2014] Laut aktuellen Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat hat im vergangenen Jahr nur jeder zweite Bundesbürger auf Online-Services der Verwaltung zugegriffen. Damit liegt Deutschland bei der Nutzung von E-Government-Angeboten auf Rang 10 aller EU-Mitglieder.
Das Angebot digitaler Bürgerdienste ist umfangreicher und besser geworden, dennoch stagniert in Deutschland deren Nutzung. Wie der Hightech-Verband BITKOM meldet, luden sich im vergangenen Jahr 49 Prozent aller Bundesbürger amtliche Formulare über das Internet herunter, schickten Anträge an Behörden oder baten um Auskunft – ebensoviele, wie im Jahr 2009. Nach Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat liegt Deutschland bei der Nutzung von E-Government-Angeboten damit auf Rang 10 aller EU-Mitglieder. Beim Spitzenreiter Dänemark hat sich die E-Government-Nutzung in den vergangenen Jahren dagegen deutlich gesteigert, hier greifen mittlerweile 85 Prozent der Einwohner auf Online-Verwaltungsservices zu. „Der Trend zum E-Government ist an der Hälfte der Bevölkerung vorbeigegangen“, sagt BITKOM-Präsident Professor Dieter Kempf. „Wenn die Verwaltung neue elektronische Dienste einführt, muss darüber breit informiert werden. Werbung zum Beispiel für die umfangreichen Möglichkeiten des neuen elektronischen Personalausweises gab es nicht.“ Wie BITKOM mitteilt, erwarten Bürger zudem, dass Behördengänge im Internet möglichst einfach zu nutzen sind. Dem stünden jedoch häufig gesetzliche Bestimmungen entgegen, die zum Beispiel ein unterschriebenes Formular verlangen. Des Weiteren hinke die Verwaltungs-IT oft technologisch hinterher. Impulse wird nach Angaben des Branchenverbands das 2013 verabschiedete E-Government-Gesetz bringen. Es vereinfache die Digitalisierung der Verwaltung.
(bs)
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