[17.7.2014] Ein positives Zwischenfazit des Projekts „Media meet School“ an der Frankfurter Stauffenbergschule zieht jetzt die wissenschaftliche Begleitung. Das städtische Schulamt hat das Vorhaben daher um ein Jahr verlängert.
Im Rahmen des Projekts „Media meet School“ erproben an der Stauffenbergschule in Frankfurt am Main seit Herbst 2013 zwei Klassen mit Auszubildenden zu Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung den Unterricht mit Tablet-PCs (
wir berichteten). Das Vorhaben ist Teil des vom Frankfurter Stadtschulamt getragenen IT-Projekts „Schule 2020 (Schul-IT)“. Unterstützt wird „Media meet School“ von den Unternehmen Hewlett-Packard und Rednet. Die Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts stellte laut Rednet jetzt der vom Stadtschulamt beauftragte Lernberater Nico Pannier vor. „Das Projekt entstammt der technischen Grundüberlegung, W-LAN an Schulen möglichst effizient zu nutzen. Dafür wurden verschiedene Arbeitshypothesen zum Tablet-Einsatz definiert und anhand eines standardisierten Fragebogens untersucht“, erklärte Pannier. Laut dem Projektbericht bewahrheitete sich etwa die Hypothese, dass das Tablet die Berufschancen der Schüler verbessert: Die Azubis mit Tablets waren um fast eine ganze Schulnote besser. Die Hypothese, dass sich im Verlauf des Projekts auch die Lernmechanismen verbessern, konnte dagegen quantitativ nicht als bedeutsam aufgezeigt werden. Der Grund: Im Laufe der Projektdauer kam es zu nicht kalkulierten Veränderungen der Lernsituation, die zu einer Verfälschung der Ergebnisse führte. Allerdings bestätigten die Lehrkräfte nach Angaben von Pannier in der qualitativen Gegenprobe, dass sehr wohl eine positiv veränderte Lernsituation vorzufinden war. Sein Fazit: „Die Ergebnisse sind wie erhofft, aber wie der Einsatz eines Tablets zu diesen positiven Ergebnissen kommt, konnte in dem Projekt leider nicht gezeigt werden. Das lässt Verbesserungspotenzial für eine zweite Untersuchung.“
Diese steht bereits im neuen Schuljahr an. Denn das Projekt wird mit Unterstützung des Stadtschulamtes um ein Jahr verlängert. „Es konnten bereits interessante Erkenntnisse in Bezug auf Support und Einbindung mobiler Geräte sowie den Einsatz digitaler Medien im Unterricht gesammelt werden. Diese und die künftigen Erfahrungen werden in die weitere Entwicklung einer zeitgemäßen Medienausstattung für Frankfurter Schulen einfließen“, sagte Vincenzo Napoli, stellvertretender Abteilungsleiter Informations- und Kommunikationstechnik (IT) des Stadtschulamtes. Die Leiterin der Stauffenbergschule, Karin Schad, wünscht sich für die Zukunft eine Ausweitung des Tablet-Unterrichts auch auf andere Ausbildungsberufe: „Der WLAN Zugang eröffnet weitere Lernmöglichkeiten. Podcasts, Webinare, Wikis und Internet-Recherchen können mit den Tablets einfacher in den Unterricht integriert werden. Die Tablets, die schon jetzt mit digitalen Schulbüchern bestückt sind, erlauben – ohne PC-Raum – eine flexible Nutzung an unterschiedlichen Lernorten und zu verschiedenen Lernzeiten.“
(bs)
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