[17.11.2014] Der Zugang zum schnellen Internet ist vor allem auf dem Land mit hohen Kosten verbunden. Dennoch lohnt sich der Breitband-Ausbau für Bürger, Kommunen und Stadtwerke gleichermaßen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Rödl & Partner.
Schnelles Internet gilt als eine Grundvoraussetzung zur Teilnahme am modernen geschäftlichen und gesellschaftlichen Leben. Doch trotz hoher Nachfrage und einer oft schwachen Versorgung stockt der Ausbau von Glasfasernetzen, insbesondere im ländlichen Raum. Kommunen und Stadtwerke haben diese Lücke als Geschäftsfeld erkannt und treiben den Ausbau der Breitband-Versorgung voran. Das zeigt die Studie „Glasfaser als Geschäftsfeld für Kommunen und Stadtwerke” des Beratungsunternehmens Rödl & Partner. „Der Ausbau mit Glasfaserkabeln ist für private Unternehmen häufig unrentabel“, sagt Anton Berger, Partner und Infrastrukturexperte von Rödl & Partner. „Daher werden jetzt die betroffenen Kommunen und ihre Stadtwerke aktiv.“ Die Erschließung einer Kommune mit Glasfaserkabeln mache diese für Bewohner und Unternehmen unmittelbar attraktiver. Hemmnisse würden dann auftreten, wenn das wirtschaftliche Potenzial durch den Ausbau als zu gering angesehen wird. Dabei sind laut Rödl & Partner die tatsächlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten oft unklar. „Viele Kommunen möchten sich gerne stärker am Breitband-Ausbau beteiligen, schrecken aber vor den hohen Kosten zurück. Dabei kann in manchem Fall nach mehreren Jahren sogar eine für Kommunen annehmbare Rendite erwirtschaftet werden”, so Berger. Mit Blick auf die künftige Rollenverteilung sehen Kommunen sich laut der Studie vornehmlich in der Funktion eines Netzeigentümers, der den operativen Netzbetrieb sowie die Bereitstellung von Diensten partnerschaftlich in die Hand kommunaler Versorger oder von Telekommunikationsunternehmen legt. Diese Unternehmen wiederum stehen für die ihnen zugedachte Rolle zur Verfügung, weshalb sich eine Intensivierung der Zusammenarbeit beim Glasfaser-Ausbau anbiete. Auch Stadtwerke könnten eine Erweiterung des eigenen Geschäftsfelds im Telekommunikationsbereich in Betracht ziehen. Potenziale würden sich aus der gemeinsamen Verlegung und dem Betrieb von Glasfaser- und anderen Versorgungsnetzen sowie in der Endkundenakquise und -betreuung ergeben. Außerdem sei eine adäquate Kommunikationsinfrastruktur unabdingbar für den Ausbau intelligenter Strom- und Gasnetze.
(ma)
Die Studie „Glasfaser als Geschäftsfeld für Kommunen und Stadtwerke“ (Deep Link)
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