[30.5.2016] Mithilfe digitaler Medien soll Flüchtlingskindern in Niedersachsen das Erlernen der deutschen Sprache erleichtert werden. Im Rahmen des Projekts „Digital Deutsch lernen“ kommen sowohl Tablets als auch ein Videokonferenzsystem zum Einsatz.
Im Rahmen des Projekts „Digital Deutsch lernen“ unterstützt das Land Niedersachsen Kinder und Jugendliche mit Fluchtgeschichte beim Erlernen der deutschen Sprache. Partner des Projekts sind das Unternehmen Ricoh Deutschland, der Verein n-21 und die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM). „Die Niedersächsische Landesregierung bietet den Schulen bereits einen gut gefüllten Baukasten an, um Flüchtlingskindern und -jugendlichen den Erwerb der deutschen Sprache zu erleichtern. Gemeinsam mit unseren Partnern können wir mit ,Digital Deutsch lernen‘ ein weiteres innovatives Instrument anbieten, das auch Kinder in Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften fördern kann“, erklärt dazu Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt. Wie aus einer Pressemeldung des niedersächsischen Kultusministeriums hervorgeht, besteht „Digital Deutsch lernen“ aus zwei Teilprojekten. Zum einen werden seit April 2016 an Medienzentren in ganz Niedersachsen Tablet-Sets zu je zweimal 20 Geräten zum Verleih an Schulen mit Sprachlernklassen zur Verfügung gestellt. Ricoh und das Unternehmen Acer haben dem Verein n-21 weitere 50 Tablets gespendet, die zu Sprachförderzwecken an die Schulen verliehen werden können. Die Investitionen betragen laut Kultusministerium rund 350.000 Euro; insgesamt werden 600 Tablets im Einsatz sein, die räumlich an die 15 Sprachbildungszentren in Niedersachsen gekoppelt sind. In einem zweiten Teilprojekt ermöglicht es das Unternehmen Ricoh, durch die Bereitstellung von Videokonferenzsystemen in Erstaufnahmeeinrichtungen und Notunterkünften den Unterricht zum Spracherwerb per Videokonferenz durchzuführen. Die Hardware werde bis Ende des Schuljahres 2017/2018 von Ricoh über den Verein n-21 kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Unterrichtskonzept werde zunächst an den Standorten Cuxhaven-Altenwalde und Ehra-Lessien sowie in Kürze in Friedland erprobt. An den Pilotstandorten werden regionale Schulen als Partner einbezogen, um den sprachpraktischen, aber auch den interkulturellen Austausch zwischen den Flüchtlingskindern und den Schülern vor Ort zu ermöglichen. Praktisch durchgeführt wird der Live-Unterricht vom Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ). Kultusministerin Frauke Heiligenstadt: „Digitale Medien sind eine gute Ergänzung zu unseren bisherigen Sprachfördermaßnahmen, weil sie es etwa durch die Einbindung von Bildern und Ton auch denjenigen leicht machen, die deutsche Sprache zu lernen, die keine Kenntnisse der lateinischen Buchstaben haben. Und da in vielen Flüchtlingsfamilien Smartphones vorhanden sind, können Kinder mit einer App auch gut zuhause weiterlernen.“
(bs)
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