[16.6.2016] Im Rahmen eines Flüchtlingsgipfels hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière für mehr Kooperationen und Zusammenschlüsse bei digitalen Angeboten zur Flüchtlingshilfe geworben.
Von der Ankommen-App bis hin zur webbasierten Arbeits- und Wohnungsvermittlung sind im vergangenen Jahr zahlreiche Angebote der digitalen Flüchtlingshilfe entstanden. Um diese Angebote durch ein Mehr an Koordination und Zusammenarbeit zu stärken, hat das Bundesministerium des Innern am 14. Juni 2016 gemeinsam mit betterplace lab, der Initiative D21 und open Transfer zum Digitalen Flüchtlingsgipfel nach Berlin geladen. „Es gibt viele digitale Angebote, die es einfacher machen, in Deutschland anzukommen oder hier die Hilfe zu koordinieren. Es gibt jedoch immer noch wenige Kooperationen oder Zusammenschlüsse. Wir wollen heute den Anstoß dafür geben, dass sich das verbessert und das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden muss“, so Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern, zu den Zielen des Gipfels. Wie die Projektpartner mitteilen, sind auf dem Gipfel erste Lösungswege entstanden, um über die nächsten Jahrzehnte Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit für digitale Lösungen in der Flüchtlingshilfe voranzutreiben. So könnten beispielsweise gezielte Zusammenschlüsse bewirken, dass Fördergelder bedarfsgerechter und nicht nach dem Gießkannen-Prinzip verteilt werden. Ziele eine App auf die bessere Koordination mit den Verwaltungen, so sollte durch eine frühzeitige Zusammenarbeit auch die Anschlussfähigkeit an die Prozesse der Verwaltung sichergestellt werden. Ziele die Anwendung darauf, Flüchtlingen zu helfen, sollten deren Bedarfe klar mit dem Dienst abgestimmt sein. Der Digitale Flüchtlingsgipfel habe gezeigt, dass Flüchtlinge Apps oder Web-Dienste eher nicht nutzen, oft mangele es an Bekanntheit oder Vertrauen. Hauptsächlich würden Facebook oder WhatsApp für die Kommunikation und Informationsgewinnung genutzt. Dienste sollten daher, so ein weiterer Schluss aus dem Flüchtlingsgipfel, immer wieder kritisch überprüft und hinterfragt werden. Entwickler und Anbieter sollten den Mut haben, Dienste, die den Bedarf nicht treffen, nicht künstlich am Leben zu erhalten. Eine bessere Vernetzung und das Beachten der Bedürfnisse von Flüchtlingen könnten das von vornherein verhindern.
(bs)
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Bildquelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)