[8.11.2016] Mit der Bildungscloud will Niedersachsen eine kollaborative Lernplattform für alle Schulformen entwickeln. Damit soll ein mobiles Lernen und Arbeiten ermöglicht werden.
Das Niedersächsische Kultusministerium hat jetzt das Projekt Niedersächsische Bildungscloud gestartet. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat das Projekt in der vergangenen Woche gemeinsam mit der Landesinitiative „n-21: Schulen in Niedersachsen online“ vorgestellt. „Mit unserem landesweiten Bildungscloud-Konzept setzen wir Standards für eine moderne und zukunftsfähige Schul-IT“, sagte die Ministerin. Besonders überzeugend findet sie den Ansatz, dass Schulen direkt an der Bildungscloud mitwirken können. „Damit ist sichergestellt, dass diese Plattform tatsächlich gut im Schulalltag genutzt werden kann.“ Ziel ist es, eine kollaborative Lernplattform für alle Schulformen zu entwickeln, die ein schulbezogenes, schulformübergreifendes und mobiles Arbeiten und Lernen ermöglicht. Herbert Lange von n-21 wies darauf hin, dass die Bildungscloud dabei den Standards des Datenschutzes, des Urheberrechts sowie den Anforderungen zum Schutz der Persönlichkeitsrechte umfassend entsprechen werde. Zehn allgemeinbildende Schulen verschiedener Schulformen und zehn Berufsschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten aus verschiedenen Landesteilen sollen nach Angaben des niedersächsischen Kultusministeriums in einer dreijährigen Pilotphase gemeinsam mit n-21 und einem IT-Dienstleister an der Entwicklung der Bildungscloud arbeiten. Für die Wahl der Schulen laufe bis zum 10. November 2016 ein Interessenbekundungsverfahren. Das Projekt werde in der Pilotphase zudem wissenschaftlich begleitet. Im Jahr 2020 soll über einen landesweiten Roll-out entschieden werden. Die Bildungscloud stünde dann allen niedersächsischen Schulen als freiwilliges Angebot zur Verfügung. Wie das Kultusministerium weiter mitteilt, soll die Bildungscloud später auch den Austausch von Schulen mit Ausbildungsbetrieben, Universitäten und Studienseminaren ermöglichen sowie Schüler und Lehrer schulübergreifend vernetzen. E-Learning-Sequenzen werden eine wohnortnahe Beschulung auch bei kleinen Zahlen von Auszubildenden ermöglichen. Nicht zuletzt bereite die Bildungscloud auf die Anforderungen einer zunehmend digitalen Berufswelt vor und könne Schüler darüber hinaus individuell fördern. Digitale Medien und Inhalte werden unabhängig von spezifischen Herstellern webbasiert als Software as a Service zur Verfügung gestellt. Bereits an Schulen im Einsatz befindliche Lern- und Arbeitsplattformen sollen über eine Schnittstelle in die Bildungscloud integriert werden. Zu deren Funktionalitäten zählen ein Web-Editor, ein Wiki, eine Projektbox, ein Video-Handling sowie eine Roboter-Schnittstelle. Es sollen Open-Source-Systeme zum Einsatz kommen und ein datenschutzkonformer Messenger-Dienst erprobt werden. Außerdem wird die Bildungscloud das Arbeiten mit selbstfinanzierten mobilen Endgeräten nach dem Bring-your-own-device-Ansatz an den niedersächsischen Schulen weiter vorantreiben. Heiligenstadt: „Die mobilen Endgeräte müssen webbasierte Mindestanforderungen an das Arbeiten in der Cloud erfüllen. Das können in der Regel auch kostengünstigere Tablets leisten.“
(me)
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