Bonn:
Smart City in den Startlöchern


[6.12.2016] Im Rahmen der Initiative Digitales Bonn sind jetzt erste Umsetzungsvorschläge vorgestellt worden. Die Deutsche Telekom will unter anderem den Netzausbau in der Bundeshauptstadt forcieren und bei Smart-City-Anwendungen wie intelligenten Straßenlaternen unterstützen.

Stadt Bonn hat den Auftakt zur Realisierung von Smart-City-Vorhaben gegeben. Anfang dieses Jahres hatte der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan die Initiative „Digitales Bonn“ gestartet. Jetzt nahm OB Sridharan einen Katalog mit ausgewählten Ideen entgegen, der den Auftakt zur Realisierungsphase markierte. Entwickelt wurden sie von Vertretern von Bonner Unternehmen, Behörden, der Wissenschaft sowie Non-Profit-Organisationen. Wie die Stadt Bonn berichtet, wurden von den 340 Projektvorschlägen, die seit der Kick-off-Veranstaltung im April zusammengetragen wurden, vier vorgestellt: Der Digital Hub Bonn soll die digitale Wirtschaft durch Nutzung der Innovationskraft von Start-ups fördern; das IT-Security Cluster wird die Aktivitäten aus Wirtschaft und Forschung bündeln, mit dem Ziel, Bonn als Kompetenzzentrum für IT-Security zu etablieren; im Rahmen von Bonn Bots sollen Schüler, Lehrkräfte und die Infrastruktur der Schulen durch Lernen mit Robotern fit gemacht werden für die digitale Zukunft; und schließlich wird mit dem Chief Digital Officer ein Verantwortlicher und eine Koordinationsstelle für alle digitalen Angelegenheit der Stadtverwaltung Bonn installiert. Gemeinsames Ziel aller Innovationen sei es, Bonn zu einer echten Smart City zu machen, so Deutsche-Telekom-Chef Timotheus Höttges, der dem Advisory Board der Initiative angehört. Die Rolle der Telekom sieht er darin, die Vernetzung der Stadt voranzutreiben. „Bonn soll schneller werden, darum werden wir den Netzausbau weiter forcieren“, sagte Höttges. „Bis Ende 2017 werden wir alle wesentlichen Plätze der Bonner Innenstadt mithilfe von 200 Hotspots mit kostenlosem WLAN ausstatten und 40 Prozent aller Bonner Haushalte durch Vectoring mit einer Bandbreite von 100 Mbit/s versorgen.“ 22 Prozent des Stadtgebiets sind nach Angaben der Telekom bereits mit bis zu 300 Mbit/s über LTE abgedeckt, in 95 Prozent des Stadtgebiets würden bis zu 150 MBit/s erreicht. Nach eigenen Angaben will der Konzern die Stadt Bonn auch mit seinen Erfahrungen bei Smart-City-Anwendungen unterstützen. So könnten Bonner Straßenlaternen Sensoren erhalten, die nur dann leuchten, wenn jemand vorbeikommt und nebenbei Umweltdaten erheben. Weitere Beispiele für Smart-City-Anwendungen wären laut Telekom intelligente Parkplatzsensoren, die Autofahrer bei der Parkplatzsuche helfen oder vernetzte Abfallcontainer, die sich selbst melden, wenn sie geleert werden müssen. Mit zunehmender Digitalisierung spiele zudem die IT-Sicherheit eine immer größere Rolle, denn vernetzte Dinge wie Autos, PCs und Smartphones werden zu potenziellen Zielen von Hackern und Kriminellen. Die Deutsche Telekom hat sich vorgenommen, gemeinsam mit Partnern effektive und nachhaltige Maßnahmen gegen Cyber-Kriminalität und drohenden Cyber-Terrorismus zu entwickeln und den Standort Bonn als Hauptstadt der Internet-Sicherheit zu stärken. Dafür wurde in Bonn ein eigenes Cyber Defense Center aufgebaut und die Geschäftseinheit Telekom Security gegründet. Goodarz Mahbobi, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens axxessio und Projektleiter der Initiative Digitales Bonn, resümiert: „Digitales Bonn ist mit dem heutigen Tage der Staffelübergabe nicht abgeschlossen, sondern steht erst in den Startlöchern. Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere innovative Stadt und Region bundesweit die Rolle des Pioniers einnimmt und weitere deutsche Städte inspirieren und bei deren Smart-City-Vorhaben unterstützen.“  (bs)

http://www.bonn.de
http://www.telekom.de

Stichwörter: Smart City, Deutsche Telekom, Bonn, IT-Sicherheit

Bildquelle: Hans-Peter Reichartz/pixelio

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Leipzig: Smart City Lab eröffnet
[15.4.2024] Digitalisierung begreifbar machen – das will das Leipziger Smart City Lab, das jetzt vom Referat Digitale Stadt eröffnet wurde. Bürgerinnen und Bürger haben dort die Gelegenheit, sich zu informieren, neue Technologien auszuprobieren, aber auch mit Digitalisierungsfachleuten zu diskutieren. mehr...
Das Smart City Lab in Leipzig wird als Ort der Information und des Austauschs eröffnet.
Qualifizierungsprogramm: Know-how für Smart Cities
[10.4.2024] Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) startet ab Mai das Qualifizierungsprogramm Smart City Manager. In fünf Modulen werden kommunalen Mitarbeitern grundlegende Kompetenzen zum Management von Smart-City-Projekten vermittelt. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. mehr...
Smart City Manager sollen die digitale Transformation in ihrer Kommune voranbringen. Ein Qualifizierungsprogramm vermittelt entsprechende Kompetenzen.
Potsdam: Neue Mitglieder für den Digitalisierungsrat
[10.4.2024] Der Potsdamer Digitalisierungsrat wächst. Sechs neue Digitalexpertinnen und -experten sollen hinzukommen, sodass das Gremium künftig 20 Mitglieder umfasst. Dies wurde durch das Ausscheiden früherer Mitglieder notwendig, zudem soll der Zuwachs die Expertise des Rats erweitern. mehr...
Der Digitalisierungsrat unterstützt Potsdam auf dem Weg zur Smart-City-Modellkommune und bei der Verwaltungsdigitalisierung. Nun kommen neue Mitglieder hinzu.
Bamberg: BaKIM erkennt Mistelbefall
[9.4.2024] Einen Meilenstein haben die Stadt und die Universität Bamberg in ihrem Smart-City-Projekt BaKIM erreicht. Die automatische Erkennung von Mistelbefall auf Kiefern mittels Künstlicher Intelligenz und Tiefer Neuronaler Netze sowie die Umsetzung in einer freien Lizenz bringen der Stadt eine Vorreiterrolle bei der smarten Baumpflege ein. mehr...
Drohnen-KI-Projekt BaKIM erkennt Mistelbefall im Wald (hellgrüne Kronen) jetzt automatisch.
Kreis Recklinghausen: Innovativ versiegelte Flächen erfassen
[4.4.2024] Mit der Veränderung des Klimas rücken versiegelte Flächen zunehmend in den Fokus der Stadtplanung: Sie bilden nicht nur Wärmeinseln, sondern verhindern auch das Versickern anfallender Niederschläge. Ein Projekt aus Recklinghausen, das solche Flächen KI-gestützt erkennt, wurde nun vom Europäischen Institut für öffentliche Verwaltung ausgezeichnet. mehr...
Jürgen Vahlhaus, Fachdienstleiter Kataster und Geoinformation beim Kreis Recklinghausen, nahm die Auszeichnung der EIPA in Maastricht entgegen.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Aktuelle Meldungen