[7.6.2017] Die Fördergelder für den Breitband-Ausbau im Kreis Soest sind nun vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen offiziell zugesichert worden, jetzt startet die Kommune mit der europaweiten Ausschreibung in die zweite Phase: Die Suche nach einem passenden Betreiber.
Der nordrhein-westfälische Kreis Soest startet in Sachen Breitband durch. Nachdem die Fördergelder von Bund und Land zugesagt wurden, sucht die Kommune nun in einer europaweiten Ausschreibung den passenden Betreiber für das neue Netz. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, soll dieser die unterversorgten förderfähigen Bereiche im Kreisgebiet mit schnellem Internet versorgen und das mit einer zukunftssicheren Glasfaserversorgung bis vor die Haustür (Fiber to the Home, FTTH). „Eine Entscheidung darüber, wann und wo mit dem Breitband-Ausbau begonnen werden kann, fällt frühestens nach den Sommerferien“, berichtet Christoph Hellmann, zuständiger Breitband-Koordinator des Kreises Soest. „Der Grund hierfür ist, dass die jeweiligen Anbieter innerhalb der Ausschreibung eine Meilensteinplanung der einzelnen Bauabschnitte vorlegen müssen.“ Um einen gemeinsamen Förderantrag unter Federführung des Kreises Soest beim Bund und beim Land stellen zu können, hatten die 14 Kommunen und die Kreisverwaltung im Juni 2016 eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen (
wir berichteten). In einem Wettbewerbsverfahren habe sich der Kreis dann im März 2017 mit einem zukunftsfähigen und auf Glasfasertechnologie bauenden Antrag durchgesetzt. „Der Bedarf an schnellem Internet wird in den nächsten Jahren in einem rasanten Tempo steigen“, erklärte dazu Landrätin Eva Irrgang. „Die erwarteten Zukunftsszenarien können auf Dauer nur von Glasfasernetzen bewältigt werden. Deshalb setzt der Kreis Soest auf den Breitband-Ausbau mithilfe von Glasfaser und ist damit Pilotregion in ganz Nordrhein-Westfalen.“ Christoph Hellmann ergänzt: „Glasfasernetze gelten trotz höherer Kosten langfristig als die langlebigste, leistungsfähigste und volkswirtschaftlich vernünftigste Variante eines nachhaltigen Netzausbaus.“ Gefördert wird das Vorhaben mit 50 Prozent vom Bund und einer zusätzlichen Kofinanzierung von 40 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen. Kommunen in Haushaltssicherung werden vom Land sogar mit 50 Prozent unterstützt. Konkret erhält der Kreis Soest für den Breitband-Ausbau vom Bund voraussichtlich 15 Millionen Euro und vom Land 13,5 Millionen Euro. Die Kommunen steuern gemeinsam weitere 1,5 Millionen als Eigenanteil zum Ausbau bei.
(sav)
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