[5.9.2017] Die digitale Bildung an Deutschlands Schulen hat erheblichen Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt der Digitalverband Bitkom nach einer Umfrage unter Bürgern ab 14 Jahren.
Bund und Länder sollten mehr in die Digitaltechnik an Schulen und die Ausstattung mit digitalen Lernmitteln investieren. Das geben acht von zehn Bundesbürgern ab 14 Jahren in einer Befragung des Digitalverbands Bitkom an. Laut Verbandsangaben halten mit 83 Prozent fast ebenso viele Befragte den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen für genauso wichtig wie Investitionen in das Schulgebäude. Neun von zehn Deutschen sind außerdem der Meinung, dass Lehrende mehr Digitalkompetenz brauchen und darin besser ausgebildet werden müssen. Dass das Bildungssystem hierzulande nicht ausreichend auf ein Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereitet, ist die Ansicht von 76 Prozent der Befragten. 73 Prozent meinen, dass Deutschlands Schulen bei der digitalen Bildung im internationalen Vergleich deutlichen Aufholbedarf haben. Ferner müssen laut der Befragungsmehrheit neben digitalen Technologien auch digitale Inhalte und der kompetente Umgang damit in den Stundenplan aufgenommen werden. „Wir können es uns nicht leisten, noch mehr Zeit zu verspielen. Deutschland braucht jetzt zwingend eine digitale Bildungsoffensive“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Politik in Bund und Ländern steht in der Pflicht: Digitale Kompetenzen und eine digitale Infrastruktur gehören in Deutschlands Schulen. Die Bevölkerung hat das längst erkannt.“ Um die umfassende Digitalisierung des Bildungssystems voranzubringen, will der Digitalverband laut eigenen Angaben in den kommenden beiden Jahren Deutschlands Schulen zu Smart Schools weiterentwickeln. Das Konzept umfasse Investitionen in die digitale Infrastruktur, die Entwicklung digital-pädagogischer Konzepte und Inhalte sowie die entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte. Als Smart School ausgezeichnet sind bislang die Bellevue-Gemeinschaftsschule in Saarbrücken, das Gymnasium Wendalinum in St. Wendel (Saarland), die Ernst-Reuter-Schule in Karlsruhe (Baden-Württemberg), die Elisabethenschule in Frankfurt am Main (Hessen) und das Leininger-Gymnasium in Grünstadt (Rheinland-Pfalz). Außerdem hat der Verband einen Smart-School-Wettbewerb ausgerufen. Bis zum Jahresende sollen bundesweit bis zu 20 weitere Smart Schools für ihre Anstrengungen gewürdigt werden.
(ve)
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