[6.11.2017] Eine Marktstudie der Unternehmen MACH und Billentis zeigt das Potenzial auf, das in der Verarbeitung der E-Rechnung steckt und warum die öffentliche Verwaltung deren wichtigster Motor ist.
Der öffentliche Sektor gilt als entscheidender Treiber der E-Rechnung, die im Zeichen großer Marktveränderungen steht. Das ist das Ergebnis einer Studie über die neuesten Marktzahlen und Erhebungen zur elektronischen Rechnungsbearbeitung in Europa, präsentiert von der Firma MACH und dem Unternehmen Billentis. „Neue Technologien erlauben inzwischen, alte Lösungen und Prozesse durch völlig neue Ansätze abzulösen und einen Quantensprung zu vollziehen“, beschreibt Billentis laut MACH die Auswirkungen der Marktveränderungen, die öffentlichen Einrichtungen in den kommenden Jahren bevorstehen. Gleichzeitig werde sich die Entwicklung und Anwendung einer gesamtheitlichen Strategie für die Automatisierung der Geschäftsprozesse als vorteilhaft herausstellen. Besonders im Fokus stehe die Rechnungsverarbeitung: „Die E-Rechnung und die damit verbundene Prozessautomatisierung könnte die Antwort sein auf die heutigen Herausforderungen im stetig wechselnden Marktumfeld. Sie ist die Schlüsselkomponente, um Kosten deutlich zu senken, das Working Capital zu verbessern und die Kosten elastischer zu gestalten.“ Billentis schätze, dass im Jahr 2017 in Deutschland voraussichtlich über ein Viertel aller Rechnungen elektronisch ausgetauscht wird. Ab 2019 sei mit einer überdurchschnittlich starken Beschleunigung zu rechnen.
E-Rechnung allein genügt nicht
„Eine wichtige Erkenntnis ist, dass der Hebel durch die Automatisierung des Prozesses und nicht durch die Schaffung einer technischen Schnittstelle entsteht“, erklärt der MACH-Vorstandsvorsitzende Rolf Sahre. „Denn digitale Wertschöpfung entsteht vor allem dann, wenn Prozesse automatisiert werden können, wie zum Beispiel die Rechnungsprüfung und der automatisierte Abgleich mit der Bestellung. Durch die Automatisierung entstehen mehr zeitliche Freiräume, zum Beispiel um die Beratungsleistungen für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Die E-Rechnung ist damit aus meiner Sicht digitale Wertschöpfung par excellence.“ Wie MACH mitteilt, führen elektronische und automatisierte Rechnungsverarbeitungsprozesse zu Kosteneinsparungen von 60 bis 80 Prozent im Vergleich zu Papierprozessen. Deutschlandweit seien dies 6,5 Milliarden Euro jährlich. Reine E-Rechnungsdienstleistungen würden laut Billentis zukünftig allerdings nicht mehr genügen. Die Unterstützung weiterer Dokumente, Geschäftsprozesse und Mehrwertdienstleistungen werde zunehmend substanziell. Zusätzlich werden neue Technologien wie künstliche Intelligenz, robotergesteuerte Lösungen, maschinelles Lernen, fortschrittliche Analysen, Blockchain-Technologien und das Internet der Dinge helfen, einen noch höheren Automatisierungsgrad zu erreichen, um damit das Kostensenkungspotenzial maximal auszuschöpfen.
Public Sector als wichtigster Motor
Wie MACH weiter mitteilt, stellt die Studie den öffentlichen Sektor als entscheidend für die Verbreitung der E-Rechnung heraus. Regierungen ersetzen demnach mit ihren gesetzlichen Vorgaben die bislang als treibende Kraft gewertete Privatindustrie. „Auch wenn die Herausforderungen der deutschen öffentlichen Verwaltung durch den demografischen Wandel, Aufgabenflut und Mittelknappheit vielfältig sind: Die vorliegende Studie dokumentiert in beeindruckender Weise, warum sich Verwaltungen genau deswegen mit der E-Rechnung beschäftigen sollten“, fasst Rolf Sahre zusammen.
(ve)
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