Hamm:
Roadmap der Smart City


[15.6.2021] Hamm will eine Smart City werden. In den kommenden Monaten und Jahren will die Stadtverwaltung hierzu eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie entwickeln, die alle Lebensbereiche erfasst.

Die Stadtverwaltung in Hamm will in den kommenden Monaten und Jahren eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie entwickeln, mit der die Stadt zur Smart City wird. Wie die nordrhein-westfälische Kommune mitteilt, sollen dazu mehrere digitale Pilotprojekte direkt bei der Stadtverwaltung und städtischen Töchtern angedockt werden. Zudem sollen Ideen und Anregungen der Bürgerschaft in die Entwicklung miteinfließen. Eine Strategie zum Ausbau der digitalen Infrastruktur in Form von Gigabit, 5G-Mobilfunk und einer WLAN-Infrastruktur flankiere die Maßnahmen.
„Die umfassende Digitalisierungsstrategie ist die Roadmap für die Stadt Hamm, mit der wir die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt in allen Bereichen – von der Bildung über die öffentliche Verwaltung bis hin zur Wirtschaft – stärken und langfristig sichern“, sagt Oberbürgermeister Marc Herter. „Wir müssen jetzt die Voraussetzungen für eine digitale Zukunft schaffen, damit wir den aktuellen technischen Entwicklungen auf Augenhöhe begegnen können: Genau das tun wir mit der Strategie.“

Strategie erfasst alle Lebensbereiche

Laut der Stadt betrifft die Digitalisierungsstrategie alle Lebensbereiche in Hamm, neben der digitalen Infrastruktur aber prioritär die digitale Verwaltung, Bildung, Mobilität und Umwelt. Ziel des Handlungsfelds digitale Verwaltung sei es, den Bürgern in Hamm eine solche schnell und unkompliziert zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sollen die analogen Angebote für die weniger Technologie affinen Bürger bestehen bleiben. Die Möglichkeit, Dienstleistungen und Anträge im Serviceportal online zu beantragen, werde jedoch ausgebaut. Dies betreffe auch das elektronische Dokumenten-Management. Die Stadt strebe dabei an, alle geeigneten Verwaltungsdienstleistungen zeitnah digital zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren baue sie eine digitale Plattform zur Beteiligung bei städtischen Prozessen auf. Zuletzt habe sie eine solche im Rahmen der Entwicklung des aktuellen Nahverkehrsplans genutzt. „Die Digitalisierung bietet uns die große Chance, die Menschen in Hamm mitzunehmen und Hürden bei der Beteiligung an kommunalen Prozessen abzubauen. Die Menschen in Hamm müssen sich mit wenigen Klicks informieren und beteiligen können“, sagt Herter.

Angebote optimal nutzen

Im ÖPNV sollen die verschiedenen Mobilitätsangebote vernetzt werden. Dies umfasse auch das Car- und Bikesharing. Zudem sollen intelligente Ampelsysteme ausgebaut werden. Um die verschiedenen Mobilitätsangebote zu vernetzen, soll eine intelligente Lade-Infrastruktur konzeptioniert werden – wie zuletzt im Rahmen der Mobilstation am Hauptbahnhof geschehen. „Die Menschen müssen digital schnell und einfach einen Überblick darüber erhalten, wo und wie welche Mobilitätsangebote verfügbar sind – nur dann entscheiden sie sich für den ÖPNV, Car- oder Bikesharing und können die bestehenden Angebote optimal nutzen“, sagt Jens Krause, der als Chief Digital Office (CDO) die Digitalisierungsstrategie bei der Stadt Hamm betreut. Im Handlungsfeld Umwelt will die Stadt außerdem eine dauerhafte und engmaschige Dokumentation verschiedener Messwerte wie Stickstoff, Feinstaub, Wasser- oder Bodentemperatur durch digitale Sensoren entwickeln. Dabei werden die Messwerte in eine urbane Datenplattform eingebunden und über ein Dashboard verknüpft.

Pilotprojekte geplant

Im Handlungsfeld Bildung, so informiert die Stadt, will sie die digitale Infrastruktur an den Schulen sowie im Medienzentrum weiter ausbauen. Ein Medienentwicklungsplan solle dabei helfen, die Nutzung digitaler Medien und Möglichkeiten zu forcieren. Im Wirtschaftsbereich wiederum sollen unter anderem das Innovationszentrum zum Digital Hub entwickelt, Start-ups gefördert und eine smarte Logistik aufgebaut werden. Mitgedacht werden in der Digitalisierungsstrategie darüber hinaus Themen der Gesundheitsvorsorge.
Hand in Hand mit der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie starten verschiedene Pilotprojekte, die federführend die Stadt erarbeite. Hierzu zähle das Familienrathaus, das die vielen Dienstleistungen für Familien der Stadt digital an einer Stelle anbiete und sie möglichst leicht zugänglich mache. „Hier pilotieren wir ganzheitlich die digitale Arbeit unserer Verwaltung: vom digitalen Posteingang über die digitale Akte und Fachanwendung bis hin zur digitalen Zahlungsmöglichkeit aller Prozessschritte innerhalb des Familienrathauses“, erläutert Herter.

Digitaler Zwilling der Stadt

Die Stadt will außerdem einen digitalen Zwilling Hamms aufbauen. Dieser bilde die Kommune digital ab, sodass Prozesse in Verwaltung, Politik und Partizipation optimiert und unterstützt werden können. Einen Basisbaustein bilden hier Panoramabilder und Laserscandaten, die im Zuge einer Straßenbefahrung erzeugt werden. Durch hohe Datendichte bieten sie neue Anwendungsmöglichkeiten und Techniken im Bereich City-Monitoring.
Zur Entwicklung der Digitalisierungsstrategie baue die Stadt die Stabsstelle Digitalisierung zu einem Kern-Team aus. Dieses koordiniere und steuere alle Themen mit Smart City-Bezug. Um dieses Kern-Team herum werde ein organisationsübergreifendes Smart City-Projekt-Team gebildet, das Mitglieder aus den verschiedenen Dezernaten und Beteiligungen der Stadt Hamm vereine. Hauptaufgaben des Projekt-Teams seien die Planung, Umsetzung und das Monitoring sowie die Evaluation von Smart City-Projekten im Konzern Stadt Hamm.
In einer Sitzung am 29. Juni 2021 werde der Rat der Stadt Hamm über die entsprechende Beschlussvorlage entscheiden. Bei Beschluss bedeute dies den Startschuss zur Smart City Hamm. (th)

https://www.hamm.de

Stichwörter: Smart City, Hamm



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Smart City
Dortmund/Schwerte: Bericht zum Stand der Smart City
[23.4.2024] Brücken, die über ihren Zustand informieren, Schüler, die Umweltdaten ihrer Schule auswerten oder eine App zum Mängelmelden – all das steht für das Modellprojekt Smart Cities DOS 2030. Rund ein Jahr nach Verabschiedung der Smart-City-Strategie hat die Stadt Dortmund einen Sachstandsbericht vorgelegt.
 mehr...
Schleswig-Holstein: Parkraumerfassung im Norden
[22.4.2024] Die „Smarte Grenzregion zwischen den Meeren“ ist eine Modellregion im Rahmen des Bundesförderprojekts Modellprojekte Smart Citys. Schwerpunkte des sehr umfangreichen Vorhabens: Messung von Besucherströmen und Sensorikmaßnahmen zur Parkraumerfassung. Die Umsetzung schreitet weiter voran. mehr...
Ist noch was frei? Darstellung des Parkplatzes am Strand Solitüde in der App „City Pilot“.
Würzburg: Erste 5G-Straßenleuchte Bayerns
[22.4.2024] In Würzburg wurde jetzt die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns in Betrieb genommen. Sie ist das Ergebnis eines Pilotprojekts von O2 Telefónica, 5G Synergiewerk und den Stadtwerken Würzburg. mehr...
In Würzburg funkt seit Kurzem die erste 5G-Straßenleuchte Bayerns.
Leipzig: Smart City Lab eröffnet
[15.4.2024] Digitalisierung begreifbar machen – das will das Leipziger Smart City Lab, das jetzt vom Referat Digitale Stadt eröffnet wurde. Bürgerinnen und Bürger haben dort die Gelegenheit, sich zu informieren, neue Technologien auszuprobieren, aber auch mit Digitalisierungsfachleuten zu diskutieren. mehr...
Das Smart City Lab in Leipzig wird als Ort der Information und des Austauschs eröffnet.
Qualifizierungsprogramm: Know-how für Smart Cities
[10.4.2024] Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) startet ab Mai das Qualifizierungsprogramm Smart City Manager. In fünf Modulen werden kommunalen Mitarbeitern grundlegende Kompetenzen zum Management von Smart-City-Projekten vermittelt. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. mehr...
Smart City Manager sollen die digitale Transformation in ihrer Kommune voranbringen. Ein Qualifizierungsprogramm vermittelt entsprechende Kompetenzen.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Aktuelle Meldungen