[17.3.2022] Bayern und das Saarland werben für einen bundesweit einheitlichen Zugang zu allen digitalen Verwaltungsleistungen. Dieser solle das Nutzerkonto Bund und die Nutzerkonten auf Landesebene ersetzen, um mehr Nutzerfreundlichkeit zu erreichen.
Bayern und das Saarland setzen sich dafür ein, bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung einen bundesweit einheitlichen Zugang zu schaffen. Dazu sollen laut Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach und dem Bevollmächtigten des Saarlandes für Innovation und Strategie, Ammar Alkassar, die derzeit unterschiedlichen Nutzerkonten der Länder schrittweise und einvernehmlich zusammengeführt werden. Bundesweit einheitliche Zugangsvoraussetzungen zu Verwaltungsleistungen für Bürger seien die Basis für Nutzerfreundlichkeit, sagte Gerlach. Daher sollten die derzeit unterschiedlichen Nutzerkonten der Länder schrittweise zusammengeführt werden. Als Grundlage dafür biete sich das Nutzerkonto Bund an. Saarlands CIO Alkassar betonte, dass das Saarland auf ein eigenes Nutzerkonto verzichten und stattdessen das des Bundes nutzen wolle, um eine einheitliche Authentifizierung voranzubringen.
Gerlach und Alkassar schlagen ein strategisches Zusammenwachsen der Konten für Bürger im Rahmen einer föderal getragenen Lösung vor, berichtet das Bayerische Staatsministerium für Digitales. Dies sei bereits erfolgreich beim Unternehmenskonto auf Basis von ELSTER umgesetzt worden (
wir berichteten). Voraussetzung seien praxisorientierte Vorgaben und geordnete Migrationspfade. Bei der Entwicklung eines einheitlichen Ansatzes müssten zudem die Erfahrungen der Länder berücksichtigt und ihre Interessen gewahrt bleiben. Gerlach betonte, dass nur eine föderale Lösung in Betracht komme, bei der auch die aktuellen Zwänge der Länder berücksichtigt werden. Insbesondere dürften dort, wo föderale Angebote in Form landeseigener Nutzerkonten bereits geschaffen wurden, notwendige Migrationsprozesse keine Hürde auf der Zielgeraden der OZG-Umsetzung werden. Bayern und das Saarland sind zuversichtlich, dass dies auch schnell gelingen wird. Digitalisierung brauche eine Revolution der Verwaltungskultur und Mut zum bewussten Eingehen von Risiken und der Übernahme von Verantwortung. Nur dadurch könnten Chancen genutzt werden, erklärte Alkassar.
(sib)
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