Dienstag, 9. Dezember 2025

URBAN.KIRückblick auf die Jahrestagung 2025

[09.12.2025] Die URBAN.KI Jahrestagung 2025 gab Einblicke den kommunalen KI-Einsatz und zeigte, wie Künstliche Intelligenz Kommunen zukunftsfähig machen kann. Verschiedene konkrete Anwendungen wurden vorgestellt und es wurde gezeigt, welche Schritte notwendig sind, um KI von der Forschung in die Praxis zu überführen.
Blick über die Rückn und Schultern des Publikums auf eine Konferenzbühne.

Aufmerksame Zuhörerschaft während der URBAN:KI-Jahrestagung in Gelsenkirchen.

(Bildquelle: URBAN.KI / Tomke Coordes)

Die Initiative URBAN.KI versteht sich als bundesweite Plattform, die Kommunen in Deutschland unterstützen will, Künstliche Intelligenz praxisnah, verantwortungsvoll und wirkungsvoll zu entwickeln und einzusetzen. Als Projekt der Stadt Gelsenkirchen, koordiniert durch die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen und in Zusammenarbeit mit Partnern wie den Fraunhofer-Instituten IAIS und FOKUS sowie dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), entwickelt URBAN.KI konkrete Prototypen und stellt die Ergebnisse auf Open-Source-Basis zur freien Nachnutzung bereit. Zur Jahrestagung unter dem Titel „What’s next, URBAN.KI? – Innovationsfelder und Praxislösungen für Kommunen“ trafen sich Ende November an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen rund 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Politik und Wissenschaft. Neben der Diskussion aktueller Entwicklungen der KI für Kommunen wurden auch neun Prototypen vorgestellt.

Erfolgreiche Anwendungen brauchen mehr als Technik

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. „KI in Kommunen ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der Städte und Gemeinden. Dieses Projekt bringt aus Gelsenkirchen Innovation für Kommunen in die Fläche“, so die Ministerin. Fachlich bot die Jahrestagung viel Tiefe: So sprach Jens Libbe, Bereichsleiter und kommissarischer Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), in einer Keynote über Handlungsfelder, Chancen und Herausforderungen für den Einsatz von KI in der Stadtentwicklung. Dabei wurde deutlich, dass erfolgreiche Anwendungen nicht nur technisches Know-how, sondern auch organisatorische Strukturen, verlässliche Daten und die Akzeptanz bei Mitarbeitenden erfordern.

Veränderung voranbringen – Beschäftigte mitnehmen

Ein hochkarätiges Panel bot einen Überblick über den Status quo der Digitalisierung in deutschen Kommunen. Renate Mitterhuber vom Fördergeber, dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) stellte klar, dass „der Wissenstransfer und die kommunalen Kooperationen im Förderprogramm bedeutend sind“, während Andree Pruin, Referent für Digitalisierung beim Deutschen Landkreistag, aktuelle Zahlen präsentierte: Nur etwa 30 Prozent der Kommunen experimentieren demnach mit KI, lediglich zehn Prozent nutzen sie aktiv. Der Gelsenkirchener CIO Manfred vom Sondern hob hervor, „Veränderungsbereitschaft und Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und IT bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Implementierung“. Das Thema der Veränderungsbereitschaft und notwendigen Akzeptanz bei Mitarbeitenden griff auch Julia Frohne aus dem Leitungsgremium von URBAN.KI in ihrem Vortrag auf. Sie zeigte Wege, wie man Beschäftigte in der Verwaltung auf dem Weg mitnehmen und Vorbehalte reduzieren kann.

Prototypen zeigen Chancen und Bedarfe

Im Zweiten Teil der Veranstaltung standen die von URBAN.KI entwickelten Prototypen im Fokus. Die Projekte umfassen Stadt- und Mobilitätsplanung, Umweltplanung und Gebäude sowie Bevölkerungsschutz und Verwaltungsprozesse. Nach der kompakten Projektvorstellung konnten die Teilnehmenden in Deep-Dive-Workshops die Inhalte der Use Cases gemeinsam mit den jeweils Projektverantwortlichen von der Westfälischen Hochschule, Fraunhofer FOKUS, Fraunhofer IAIS, dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (dfki) sowie der PROSOZ in Herten vertiefen. Die Workshops boten Raum für intensive Diskussionen über Chancen, Grenzen und Anpassungen, die für die breite Anwendung in verschiedenen Kommunen nötig sind, zeigten aber auch neue Bedarfe seitens der Kommunen.

Interkommunaler Austausch ist entscheidend

Den Abschluss der Jahrestagung bildete eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Von der Prototypenentwicklung in die Anwendung – Was können Kommunen jetzt tun?“. Unter dem Leitgedanken „Fit for KI“ diskutierten Kerstin Pliquett, Geschäftsführerin beim Dachverband der kommunalen IT-Dienstleister (KDN) und Beiratsmitglied von URBAN.KI, Thorsten Rode, Sachgebietsleiter IT-Service Nettetal und Nils Gerken, CDO und Stadtdienstleitung Solingen sowie Professorin Karin Küffmann und Professor Christian Kuhlmann aus dem Leitungsgremium URBAN.KI konkrete Handlungsempfehlungen. Dabei wurde deutlich, dass Zusammenarbeit und interkommunaler Austausch entscheidend sind, um KI-Anwendungen umzusetzen und durch gemeinsame Standards sowie den konsequenten Einsatz von Open-Source-Lösungen eine nachhaltige, interoperable und transparente Grundlage für alle Beteiligten zu schaffen. Die Jahrestagung 2025 einen umfassenden Einblick in das Thema KI in deutschen Kommunen, und zeigte: URBAN.KI kann mit den umfassenden Ergebnissen als Blaupause für die digitale Transformation von Städten und Landkreisen dienen.





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