[2.12.2010] Vorbehalte gegen Geodaten-Dienste im Web wollen Anbieter mit einem freiwilligen Datenschutz-Kodex zerstreuen. Dieser sieht unter anderem eine zentrale Anlaufstelle für Widersprüche vor.
Einen Vorschlag für einheitliche Verbraucherrechte bei Panorama-Bilderdiensten im Internet hat der Hightech-Verband BITKOM vorgestellt. Erarbeitet wurde der Datenschutz-Kodex für Geodaten-Dienste gemeinsam mit Firmen wie Google, Microsoft, Nokia und Deutsche Telekom. Die Unternehmen kommen damit der Aufforderung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière nach, einen solchen Vorschlag zur Selbstregulierung bis zum Nationalen IT-Gipfel am 7. Dezember 2010 vorzulegen (wir berichteten). Im Mittelpunkt des Kodex steht nach Angaben des BITKOM eine zentrale Informations- und Widerspruchsstelle im Web, bei der sich Bürger über die Funktionen der jeweiligen Geodaten-Dienste informieren und bei den einzelnen Anbietern Widerspruch gegen die Abbildung ihrer Häuser einlegen können. BITKOM-Präsident August-Wilhelm Scheer: „Mit einer solchen Selbstverpflichtung will die Branche den Verbrauchern ein Höchstmaß an Transparenz und einfache Widerspruchsmöglichkeiten bieten. Der Kodex geht dabei weit über die gesetzlichen Vorschriften hinaus.“ Der Entwurf sieht unter anderem vor, Gesichter und Kfz-Kennzeichen generell unkenntlich zu machen, auf Wunsch auch ganze Personen und Autos. Für die Unterzeichner soll der Kodex verbindlich sein, Kontrollen und Sanktionen sollen die Einhaltung der Vorgaben sicherstellen. Der Bundesinnenminister lobte die Branche für die Einhaltung der Vereinbarung und die pünktliche Übergabe des Kodex. „Das ist ein wichtiges und positives Signal. Wir werden den Kodex jetzt eingehend prüfen“, so de Maizière.
(bs)
http://www.bitkom.org/datenschutzkodex
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