Altenkirchen-Flammersfeld:
Hochwasser-Schutzmaßnahmen im Blick


[8.2.2023] Kommunen, die ihre Hochwasserschutz-Maßnahmen ausbauen, haben oft das Problem, dass komplexe Daten zu verschiedensten Projekten nicht an einer Stelle zusammenlaufen. Eine Kommune aus Rheinland-Pfalz hat ihr GIS erweitert und so eine zentrale, nutzerfreundliche Lösung geschaffen.

Die VG Altenkirchen-Flammersfeld hat ihr Geo-Informationssystem so modifiziert, dass differenzierte Angaben zu Hochwasserschutzprojekten hinterlegt werden können. Die Flut im Ahrtal war für viele Kommunen der Auslöser, eigene, örtliche Konzepte zu Hochwasserschutz und Starkregenvorsorge weiterzuentwickeln und mit noch mehr Nachdruck umzusetzen. In solchen örtlichen Vorsorgekonzepten analysieren die Kommunen zunächst die aktuelle Situation. Darauf basierend werden die Risiken und passende Maßnahmen definiert, um Überflutungen und Schäden bestmöglich vorzubeugen. Danach geht es an die Umsetzung – sowohl im öffentlichen Raum als auch durch private Hand, wenn es sich um private Grundstücke handelt. Auf diese Weise werden lokal oft zahlreiche unterschiedliche Maßnahmen parallel verfolgt, deren Umsetzung Jahre dauern kann. Dabei besteht die Gefahr, dass die Übersicht über die Maßnahmen und deren Umsetzungsstände verloren geht.
Im Rahmen der Best Practice-Reihe „Kommunen Machen Klima“ berichtet die Energieagentur Rheinland-Pfalz nun über die Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, die eine abteilungsübergreifende Lösung für dieses Problem gefunden hat.

Geo-Informationssystem erhält Zusatzmodul

Die Gemeinde, die 66 Ortsgemeinden umfasst, hat ihr bestehendes Geo-Informationssystem (GIS) so erweitert, dass dort die vorhandenen Daten für jede einzelne Hochwasserschutz-Maßnahme hinterlegt werden können. Unterstützung erhielt die Kommune dabei vom Software-Anbieter OrgaSoft Kommunal, der zum Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz gehört. Zunächst wurde ein kleines Fachkataster programmiert, genannt KiS-KAT-HSVK. Darin können alle Maßnahmen des Hochwasservorsorgekonzepts für die 225 Quadratkilometer große Fläche mit je nach Umsetzungsstand farbig codierten Punkten in der Karte markiert und mit der Maßnahmennummer gespeichert werden. Bei Änderung des Verfahrensstands ändert sich automatisch auch der Farbcode. So erhalten Nutzer auf Anhieb einen guten Überblick über die Anzahl und den aktuellen Stand der Projekte. Zudem wurden in der zugrunde liegenden Karte die Abflusskonzentrationen eingetragen, wodurch Abflusswege und Gefahrenstellen klar erkennbar werden.

Alle Daten an einer Stelle gebündelt

Die Handhabung des Systems ist laut dem Bericht einfach. Es ist möglich, Informationen gezielt ein- oder auszublenden; und auch über den Stand der Förderung oder notwendige Wasserrechte gibt das System Auskunft, berichtet Thirza Selvi von der VG Altenkirchen-Flammersfeld. Zudem können die Mitarbeitenden zu jeder Maßnahme ergänzende Informationen wie etwa den Rechts- und Hochwert, einen groben Kostenansatz, den Umsetzungshorizont, Dokumente und Bilder hinterlegen. Auch der Datenimport ist unkompliziert. Bisher wurden 400 Vorschläge für Einzelmaßnahmen ins Konzept aufgenommen. Sämtliche Daten werden in einem System gespeichert, auf das alle beteiligten Abteilungen zugreifen können, um zu sehen, wo welche Maßnahmen gerade umgesetzt werden. Dadurch werde die Hochwasser- und Starkregenvorsorge transparenter, leichter zu handhaben und schneller umgesetzt. (sib)

https://www.vg-altenkirchen-flammersfeld.de
https://www.energieagentur.rlp.de
Zur Best-Practice-Serie „Kommunen Machen Klima“ (Deep Link)

Stichwörter: Geodaten-Management, Katastrophenschutz, Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, Energieagentur Rheinland-Pfalz

Bildquelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz

       


Quelle: www.kommune21.de