Bitkom:
Belege kommen oft noch auf Papier


[24.8.2022] Während digitale Rechnungen hierzulande auf dem Vormarsch sind, kommen Belege wie Bestellungen, Lieferscheine oder Ausschreibungen oft noch auf Papier. Ein elektronisches Umsatzsteuermeldesystem könnte laut Bitkom die Digitalisierung in diesem Bereich voranbringen.

Digitale Rechnungen setzen sich in der deutschen Wirtschaft immer stärker durch. Noch schwer fällt hingegen der Abschied vom Papier bei Belegdaten wie Bestellungen, Lieferscheinen oder Ausschreibungen. Zu diesen Ergebnissen kommt laut eigenen Angaben der Digitalverband Bitkom nach einer Befragung von über 1.100 Unternehmen ab 20 Beschäftigten. 71 Prozent der Befragten geben demnach an, dass digitale Rechnungsdaten für sie eine große Relevanz haben. Nur 44 Prozent geben dies für elektronische Belegdaten an. Dabei könnten auch hier durch medienbruchfreie Abläufe und Automatisierung Kosten und der Ressourcenverbrauch reduziert werden. In einem gemeinsam mit dem Forum elektronischer Rechnung Deutschland (FeRD) veröffentlichten Papier wird außerdem darauf hingewiesen, dass die medienbruchfreie und integrierte Bereitstellung von Angebotsinformationen den Bestell- und Beschaffungsprozess aus Sicht des Einkäufers vereinfachen, beschleunigen und so den Absatz beim Verkäufer erhöhen. Die schnelle Zustellung, Verarbeitung und Bezahlung einer Rechnung sorgten des Weiteren für Liquiditäts- und Kostenvorteile. In europäischen Nachbarländern fungieren so genannte Clearance-Systeme für die Umsatzsteuer als Treiber bei der Digitalisierung, heißt es vonseiten des Bitkom. Der Digitalverband appelliert daher an die Bundesregierung, das im Koalitionsvertrag angekündigte elektronische Umsatzsteuermeldesystem zügig voranzubringen.
Laut Bitkom erstellen 72 Prozent der Unternehmen in Deutschland mindestens die Hälfte ihrer Rechnungen in digitaler Form. Im Jahr 2020 seien es erst 65 Prozent, vor sechs Jahren 41 Prozent gewesen. Neben digitalen Rechnungen im unstrukturierten und damit nur schwer in digitale Prozesse integrierbaren -Format greifen die Unternehmen auch verstärkt auf strukturierte Formate zurück. 45 Prozent nutzen E-Rechnungen nach Standards wie EDI, ZUGFeRD oder XRechnung. Vor zwei Jahren habe dieser Anteil bei nur bei 30 Prozent, 2018 bei 19 Prozent gelegen. (ve)

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Quelle: www.kommune21.de