Memmingen:
Digitaler Zwilling entsteht


[9.8.2022] Die Stadt Memmingen will mit dem Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN ihre Innenstadt nachhaltig stärken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

Zur Unterstützung einer nachhaltigen, digitalen und zukunftsfähigen Wirtschaft sowie der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie stellt die Europäische Union Fördermittel zur Verfügung. Teil des Programms REACT-EU ist eine Innenstadt-Förderinitiative für bayerische Städte, Märkte und Gemeinden – mit dem Ziel Synergien zwischen städtebaulicher und gewerblicher Entwicklung herzustellen sowie den Standort Innenstadt zu stärken.
Anfang dieses Jahres hat die Stadt Memmingen den Zuschlag für die Teilnahme an REACT-EU erhalten. Wie die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) mitteilt, soll mit der Entwicklung und dem Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN die Altstadt nachhaltig gestärkt werden. Digital Twins werden über Sensoren an die reale Welt gekoppelt, um diese so exakt wie möglich widerzuspiegeln. Damit wird ein Abbild der Realität geschaffen, an dem Veränderungen getestet werden können. Das soll dazu beitragen, negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, Gegenmaßnahmen zu definieren und Erfolge langfristig zu überwachen. Der Digitale Zwilling dient also einerseits als Visualisierungs- und Simulationsplattform und andererseits als interaktive Planungsplattform für die städtebauliche Entwicklung.
Wie die AKDB weiter mitteilt, erhielt das in Memmingen ansässige Unternehmen RIWA den Zuschlag für die Ausschreibung zum Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN. RIWA und AKDB bieten seit 2021 unter dem Dach von RIWA eine gemeinsame Produkt- und Dienstleistungspalette an. Das Unternehmen ist zudem gemeinsam mit der AKDB sowie den Firmen roosi und digitalfabriX Mitglied der Initiative Smart Data Services, die Kommunen, Bürger und Unternehmen durch innovative Informations- und Kommunikationstechnologien auf dem Weg zur Smart Community unterstützt.

Sensorgestützte Lösungen liefern unterschiedliche Use Cases

Beim Aufbau der Plattform werden innovative sensorgestützte Lösungen genutzt, um Use Cases in Echtzeit bereitzustellen. Zu diesen zählt laut AKDB unter anderem die Frequenzmessung von Passanten, um beispielsweise Points of Interest zu ermitteln und zu steuern. Fahrzeugzähler dienen zur Meldung von Verkehrsbehinderungen oder -überlastungen, eine Auslastungsüberwachung von Parkräumen erleichtert gezielte Erweiterungsmaßnahmen. Außerdem zählen zu den Use Cases die Smart-Waste-Füllstandsmessung für eine effiziente und optimierte Abfallwirtschaft, das Umweltmonitoring zur Warnung kritischer Werte oder das Anbringen von Bodenfeuchtesensoren für ein intelligentes Bewässerungsmanagement. Der Digitale Zwilling wird nach Angaben der AKDB auf die bestehende Geo-Informationsinfrastruktur der Stadt Memmingen aufgesetzt und vollumfänglich integriert, wodurch ökologische, ökonomische und soziale Verbesserungen erreicht sowie Ressourcen und Finanzen eingespart werden.
Für die Erstellung des LoRaWAN, das direkt an den Digitalen Zwilling sowie das Geo-Informationssystem der Stadt Memmingen angebunden wird, wird das Allgäuer Überlandwerk (AÜW) im Rahmen des Gesamtprojektes von RIWA beauftragt. Der Gründungsgesellschafter von RIWA betreibt gemeinsam mit den Energieversorgern aus dem Allgäustrom-Verbund seit 2018 ein LoRaWAN-Funknetz und entwickelt darauf aufbauende Anwendungsfälle.

Alexandra Braun

https://www.memmingen.de
https://www.smart-dataservices.de
https://www.akdb.de

Stichwörter: Geodaten-Management, RIWA, Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB), Memmingen, Digitaler Zwilling, LoRaWAN, REACT-EU



       


Quelle: www.kommune21.de