[9.6.2011] Die Städte Düsseldorf, Stuttgart und Freiburg bieten Bürgern und Unternehmen die besten Online-Dienstleistungen. Allerdings haben die meisten Kommunen erheblichen Nachholbedarf bei E-Government-Angeboten. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Ernst & Young.
Nur wenige deutsche Städte bieten ihren Bürgern und Unternehmen bereits heute ein zufriedenstellendes Online-Dienstleistungsangebot. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle E-Government-Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young, für die Internet-Auftritte deutscher Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern untersucht wurden. Die Städte mit dem besten E-Government-Angebot in Deutschland sind Düsseldorf, Stuttgart und Freiburg. Die Mehrheit der Kommunen (65 Prozent) erreichte jedoch nur die Hälfte der 50 maximal möglichen Punkte. Im Rahmen der Studie wurde getestet, ob es möglich ist, gängige Behördenangelegenheiten vollständig online abzuwickeln – einschließlich anfallender Bezahlvorgänge. Das größte Angebot existiert bei der Online-Beschwerde: 63 Prozent der Städte bieten die Möglichkeit, Kritik an möglichen Missständen per E-Mail zu äußern. Ebenfalls noch relativ gut sieht es beim Sperrmüll (62 Prozent) und bei Fragen an das Fundbüro (52 Prozent) aus. Noch deutlich weniger als die Hälfte der Kommunen (43 Prozent) bietet indessen die Online-Anfrage an das Geburtenregister an. Nur jede fünfte Stadt (20 Prozent) macht die Anmeldung zur Hundesteuer möglich, und den Antrag auf einen Anwohner-Parkschein kann man per Mausklick nur in jeder siebten Stadt stellen. Dass eine Großstadt den Gesamtsieg errungen hat, wertet Hans-Peter Busson, Partner bei Ernst & Young, nicht als Hinweis darauf, dass große Städte generell die besseren Online-Dienstleistungen anbieten: „Selbst bei Großstädten gibt es noch deutliches Verbesserungspotenzial – immerhin ist es keiner der drei Millionenstädte Berlin, Hamburg und München gelungen, unter die Top 10 zu kommen.“ Mit Mülheim an der Ruhr belegt zudem eine Stadt mit weniger als 200.000 Einwohnern den vierten Platz im Gesamtranking. Und auf dem fünften Platz steht Gummersbach – eine Stadt mit etwa 50.000 Einwohnern. Ebenfalls unter den Top Ten sind: Mainz, Frankfurt am Main, Bochum, Göttingen und Bielefeld. Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers nahm den Preis für das beste E-Government-Angebot aus den Händen von Hans-Peter Busson am Mittwoch (8. Juni 2011) im Düsseldorfer Rathaus entgegen. Dabei sagte der Oberbürgermeister: „Diese Auszeichnung ist für uns ein Ansporn, auf unserem eingeschlagenen Weg weiter voranzugehen. Ich halte es für wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger viele notwendige Dinge direkt online von zu Hause aus erledigen können.“
(al)
Die Studie zum Download (PDF; 1,4 MB) (Deep Link)
http://www.de.ey.com
Stichwörter:
E-Government-Studie,
Ernst & Young,
Düsseldorf,
Stuttgart,
Freiburg