[5.7.2013] Die Autonome Provinz Bozen Südtirol hat den Wechsel aller Verwaltungsstellen von MS Office auf die Open-Source-basierte Anwendung LibreOffice beschlossen. Die Landesverwaltung will damit in den kommenden Jahren rund 600.000 Euro einsparen. Vorbild für das Projekt ist die LiMux-Einführung in der Stadt München.
Alle öffentlichen Verwaltungen der Autonomen Provinz Bozen Südtirol (Italien) setzen in Zukunft auf das quelloffene Software-Paket LibreOffice anstelle des lizenz- und kostenpflichtigen Microsoft-Angebots MS Office. Alleine in der Landesverwaltung sollen in den kommenden drei Jahren 7.000 PC-Arbeitsplätze umgerüstet und damit etwa 600.000 Euro an Lizenzkosten eingespart werden. Darüber hinaus sollen tausende weitere PC-Arbeitsplätze in den Kommunen und im Gesundheitsbetrieb auf die Open-Source-Anwendung migrieren. Angeregt worden war der flächendeckende Wechsel zu Open Source Software laut der Südtiroler Landesverwaltung von den Gewerkschaften. Im Februar sei dann ein Arbeitstisch eingesetzt worden, um gemeinsam mit Land, Kommunen und Gesundheitsbetrieb auszuloten, ob dies möglich ist und wie ein optimaler Datenaustausch zwischen den verschiedenen Ebenen gewährleistet werden kann. Als Vorbild bei der Umstellung auf Open Source Software dient der Provinz Bozen Südtirol nach eigenen Angaben das Projekt LiMux der bayerischen Landeshauptstadt München.
„Mit der Einführung der freien Software bei den Standardanwendungen geht es uns natürlich um Einsparungen, aber bei weitem nicht nur: sie macht uns auch flexibler und dies ist besonders in einem sich rasant verändernden Bereich wie der IT von enormer Wichtigkeit“, so der Informatik-Landesrat der Autonomen Provinz Bozen Südtirol, Roberto Bizzo. Kurt Pöhl, Chef der Landesinformatikabteilung, erklärte, die Einführung der Software LibreOffice für Textverarbeitung, Präsentationen und Tabellenkalkulationen bedeute nicht das Ende der kosten- und lizenzpflichtigen Software: „Auch nach der Migration werden wir nicht ohne MS Office auskommen, weil spezielle, in bestimmten Bereichen notwendige Fach-Software darauf aufbaut.“ Er gehe zudem davon aus, dass die Umstellungskosten in den ersten beiden Jahren die Einsparungen kompensieren werden und die Ersparnisse sich erst nach drei bis vier Jahren bemerkbar machen.
(bs)
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