[28.10.2014] Braunschweig erweitert sein internes Geo-Informationssystem (GIS) um zahlreiche Dienste für Bürger. Im Bürger-GIS erhalten Interessierte künftig unter anderem Auskunft über freie Baugrundstücke in der Stadt.
Wer im Baugebiet „Im Pfarrgarten“ in Braunschweig noch ein Grundstück erwerben möchte, muss sich beeilen, denn die meisten der dort ausgewiesenen städtischen Flächen sind auf der entsprechenden Karte im Geoportal der Stadt bereits lila-weiß gepunktet. Das heißt: Hier ist der Notar bereits am Werk, das Grundstück wird gerade verkauft. Diese und andere Auskünfte können Bürger künftig auf der Website der Stadt Braunschweig abrufen. Die Kommune hat dazu ihr Geografisches Informationssystem FRISBI (Fach und Raumbezogenes Informationssystem der Stadt Braunschweig im Intranet/Internet) erweitert und auf das webbasierte System WebOffice von Anbieter AED-Synergis umgestellt. Wie das Unternehmen mitteilt, werden im Bürger-GIS neben der Auskunft über freie Baugrundstücke zahlreiche andere Anwendungen kostenfrei zur Verfügung stehen: So seien etwa die fast 1.200 Bebauungspläne der Stadt als Bestandteil des kommunalen Geoportals für das Internet neu aufbereitet worden. Laien können somit per einfacher Abfrage den Geltungsbereich aller rechtskräftigen Bebauungspläne einsehen; Architekten und andere Profis können sich unkompliziert einen ersten Überblick über das jeweils geltende Planungsrecht verschaffen. Im Lärmkataster der Abteilung Umweltschutz können Interessierte sich zudem die Schallimmissionen bei Tag und bei Nacht anzeigen lassen. Im Baumkataster der Abteilung Grün- und Parkanlagen-Management gibt es darüber hinaus eine Übersicht über alle von der Stadt gepflegten Bäume an Straßen sowie in Parks und Grünanlagen. Besonders interessant für die Bürger dürfte nach Einschätzung der Stadt Braunschweig aber das Thema Winterdienst sein. Hier finden die Besucher des Bürger-GIS genaue Informationen darüber, welche Flächen die Stadt wann räumt und welche Straßen im Falle eines Schneeeinbruchs Priorität haben. Über die komfortable Eingabemaske in Web GEN, einer Web-Anwendung der Firma BARAL Geohaus-Consulting, können seitens der Stadt beispielsweise Attribute wie die Breite des Gehwegs oder Räumungsintervalle erfasst werden. Weitere Anwendungen sind möglich. „Wir haben noch viele Ideen, wie wir das Bürger-GIS ausbauen können“, sagt Thomas Lünig, Koordinator GIS-Projekte und GIS-Installationen bei der Stadt Braunschweig. Das Pendant zum Bürger-GIS wird derzeit für die Verwaltung im Intranet um- und ausgebaut. „Hier sind natürlich viel differenziertere und komplexere Angaben nötig“, erläutert Lünig. Geplant sei, das Projekt „GIS-Dienste und -Projekte“ bis Ende dieses Jahres abzuschließen. Dann könnten etwa 1.000 städtische Mitarbeiter aus unterschiedlichsten Aufgabengebieten im Intranet mit dem professionellen GIS auf bis zu 50 Informationsebenen zugreifen.
(bs)
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Bildquelle: Braunschweig Stadtmarketing GmbH