Rheinland-Pfalz:
Transparenzgesetz auf dem Weg


[1.12.2014] Ein neues Gesetz soll die Verwaltungen in Rheinland-Pfalz zur aktiven Veröffentlichung von Informationen verpflichten. Am Gesetzgebungsprozess sollen auch die Bürger mitwirken.

Rheinland-Pfalz plant ein Transparenzgesetz für die Verwaltung. Die rheinland-pfälzische Landesregierung bringt ein Transparenzgesetz auf den Weg. „Die Landesregierung setzt damit ein zentrales Vorhaben dieser Legislaturperiode um“, erklärt Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Wir wollen politische Entscheidungen nachvollziehbarer machen und die demokratische Meinungsbildung fördern. Je mehr Informationen die Bürgerinnen und Bürger haben, desto bessere Möglichkeiten zum Mitreden und Mitgestalten gibt es. Das ist gelebte Demokratie, wie ich sie mir vorstelle. Unser Ziel heißt mehr Transparenz und Offenheit in einer modernen und effizienten Landesverwaltung.“ Bislang hatten die Bürger in Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, ihren Anspruch auf Informationen durch einen Antrag geltend zu machen. Mit dem Gesetz wird die Verwaltung zur aktiven Veröffentlichung verpflichtet. „Damit gehen wir vollkommen neue Wege, um eine bürgerfreundliche und transparente Verwaltung zu etablieren“, sagt Dreyer. Kernstück ist laut der Meldung die Schaffung einer digitalen Transparenzplattform. Dort sollen Daten und Informationen der Verwaltung öffentlich zur Verfügung stehen. Der Zugriff sei für die nichtkommerzielle Nutzung kostenfrei. Die Daten sollen so weit wie möglich in offenen Formaten sowie maschinell zu lesen und weiterzuverarbeiten sein. Das Transparenzgesetz soll laut der Meldung nicht nur dazu beitragen, die Teilhabemöglichkeiten der Bürger zu verbessern. Der Gesetzgebungsprozess selbst werde als Musterbeispiel für ein transparentes Verfahren gestaltet. Mit der ersten Befassung des Ministerrats mit dem Gesetzentwurf, wurde gleichzeitig der Startschuss für das Beteiligungsverfahren gegeben. Dreyer: „Mir ist es wichtig, dass das formale Gesetzgebungsverfahren mit der Kompetenz der Bürgerinnen und Bürger und betroffener Zielgruppen angereichert wird.“ Jeder Rheinland-Pfälzer habe die Möglichkeit, Impulse und Ideen über Online-Verfahren einzubringen. Außerdem sind Themen-Workshops, Fachdialoge und Ideenwettbewerbe geplant. Das Beteiligungsverfahren soll im Januar 2015 starten. Durchgeführt werde es von einem unabhängigen Institut. Der Ministerrat will die Ergebnisse in seine zweite Befassung mit dem Gesetzentwurf im Sommer 2015 einfließen lassen. Der Gesetzentwurf sollte dann vor der Sommerpause 2015 an den Landtag gehen. Die Bertelsmann-Stiftung werde den Beteiligungsprozess wissenschaftlich begleiten. (ve)

http://www.rlp.de

Stichwörter: E-Partizipation, Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, Bürgerbeteiligung

Bildquelle: Saemmer / Staatskanzlei Rheinland-Pfalz

Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich E-Partizipation
Garching: Plattform für Beteiligung
[5.4.2024] Über eine Beteiligungsplattform verfügt jetzt die Stadt Garching. Sie wurde mit Unterstützung der Initiative demokratie.today eingeführt. Als erstes Projekt wurde das Bürgerbudget vorgestellt. mehr...
Sachsen-Anhalt: Beteiligungsportal gestartet
[3.4.2024] Sachsen-Anhalts Landes- und Kommunalbehörden können ab sofort das Online-Beteiligungsportal des Landes nutzen. Die Plattform, die im Rahmen einer Länderkooperation entstanden ist, eignet sich für formelle und informelle Beteiligungen. mehr...
Sachsen-Anhalt: Online-Beteiligungsportal freigeschaltet.
Dresden: Mobil-O-Mat wurde rege genutzt
[2.4.2024] Anhand des interaktiven Tools Mobil-O-Mat konnten Bürgerinnen und Bürger der Stadt Dresden den Verkehr der Zukunft planen. Mehr als 6.300 Menschen haben diese Beteiligungsmöglichkeit wahrgenommen. mehr...
Magdeburg: Beteiligung mit Wirkung ist online
[27.3.2024] Über Möglichkeiten der Mitwirkung können sich Bürger der Stadt Magdeburg jetzt online informieren. Eine neue Beteiligungsplattform steht in den Startlöchern. mehr...
Kempten: Beteiligungsvorhaben visuell darstellen
[26.3.2024] In Kempten werden ein Bürgerbeteiligungsportal und eine 3D-Darstellung der Stadt verknüpft: So soll ein tieferes Verständnis für komplexe städtische Projekte und deren Auswirkungen ermöglicht und die Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden erleichtert werden. mehr...
In Kempten werden ein Bürgerbeteiligungsportal und die 3D-Darstellung der Stadt verknüpft – so werden komplexe Vorhaben besser verständlich.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich E-Partizipation:
NOLIS GmbH
31582 Nienburg/Weser
NOLIS GmbH
wer denkt was GmbH
64293 Darmstadt
wer denkt was GmbH
VertiGIS GmbH
53177 Bonn
VertiGIS GmbH
Aktuelle Meldungen