Geodaten-Management:
Vom Runden Tisch zur GDI


[18.3.2015] Eine kreisweite Geodaten-Infrastruktur bringt Vorteile für alle angehörigen Gemeinden. Im Vogelsbergkreis erarbeitete ein Runder Tisch die Basis.

Vogelsbergkreis: Bügermeisterdienstversammlung diskutiert GDI. Eigentlich steht es außer Frage: Die Verfügbarkeit von Geodaten im Netz bringt Vorteile für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung. Geografische Daten können in die Planungsprozesse einfließen und die Entscheidungsfindungen erleichtern. Die Prozesse werden so wesentlich beschleunigt, Kosten sinken und die Transparenz der Entscheidungen wird erhöht. Das hat auch der Vogelsbergkreis in Hessen erkannt und baut gemeinsam mit den Kommunen eine Geodaten-Infrastruktur (GDI) auf. Udo Harzer, Koordinator des Geo-Informationsmanagements der Kreisverwaltung, ist jedoch realistisch: „Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass wir diese enormen Verbesserungen zum Null-Tarif bekommen. Programme und Daten müssen in allen Kommunen vorhanden sein. Hinzu kommen die Kosten der ALKIS-Daten und die entsprechenden jährlichen Updates. Sie sind ein riesiges Hindernis beim Aufbau einer gemeinsamen Geodaten-Infrastruktur.“ Um die Aktivitäten zu koordinieren, haben der Landkreis und die Ämter für Boden-Management Fulda und Homberg (Efze) im Schwalm-Eder-Kreis Anfang des Jahres 2013 den Runden Tisch GDI Vogelsberg ins Leben gerufen, an dem zunächst 15 von 19 Städten und Gemeinden des Kreises teilnahmen.

Netzwerk mit Potenzial

Die beiden Ämter für Boden-Management spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau der GDI des Vogelsbergkreises. „Die Gesetze und die Vorgaben der EU-Richtlinie INSPIRE kennen wir schon sehr lange und können deshalb wichtige Aufbauhilfen geben“, berichtet Alf Sobieray vom Amt für Boden-Management Fulda. Auch das Regierungspräsidium Gießen unterstützt die GDI des Kreises und ist ebenfalls von Anfang an bei allen Sitzungen des Gremiums dabei. Nicht zuletzt steht auch Landrat Manfred Görig voll hinter dem GDI-Projekt. Er sieht darin nicht nur wesentliche Prozessverbesserungen in den Verwaltungen, sondern auch Wertschöpfungspotenziale für den gesamten Vogelsbergkreis. Außerdem weiß der Landrat: „Um eine bestmögliche Performance im GIS- und GDI-Bereich zu bekommen, müssen wir schnelle Netze zur Verfügung stellen und den Breitband-Ausbau forcieren.“ Da trifft es sich, dass er seit Oktober 2014 auch Geschäftsführer der Breitband-Infrastrukturgesellschaft Oberhessen (BIGO) ist. Für GIS-Koordinator Udo Harzer ist klar, dass der Aufbau der Geodaten-Infrastruktur von Schulungsmaßnahmen für alle Beteiligten begleitet werden muss. Hierbei könne das Land eine wichtige Rolle übernehmen. Derzeit beschließen die Kommunen des Vogelsbergkreises über die weitere Vorgehensweise. Harzer sagt: „Sehr positiv ist zu vermerken, dass alle Kommunen des Kreises den Kooperationsvertrag mit dem Vogelsbergkreis unterschrieben haben. Die Kommunen sind sehr aufgeschlossen für die Bereitstellung der Daten auf INSPIRE-Ebene und für eine bestmögliche Zusammenarbeit auf Basis der GDI des Kreises.“

Alexander Schaeff

http://www.vogelsbergkreis.de
Dieser Beitrag ist in der März-Ausgabe von Kommune21 erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)

Stichwörter: Geodaten-Management, Vogelsbergkreis, Geodaten-Infrastruktur (GDI)

Bildquelle: Vogelsbergkreis

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