[27.4.2015] Zum fünften Mal trafen sich die 115-Teilnehmer aus Bund, Ländern und Kommunen zur Konferenz – diesmal in Leipzig. Ein Tenor der Veranstaltung: Die einheitliche Behördenrufnummer ist auf Erfolgskurs. Besonderes Engagement zugunsten dieses Erfolgs wurde ausgezeichnet.
Mehr als 30 Millionen Bürger können zwischenzeitlich den 115-Service nutzen. Über 450 Kommunen, 12 Länder und die komplette Bundesverwaltung haben sich dem 115-Verbund angeschlossen. Diese Zahlen stellte Cornelia Rogall-Grothe, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern sowie IT-Beauftragte der Bundesregierung, bei der 5. Teilnehmerkonferenz der 115 am 23. April 2015 in Leipzig vor. „Vom Bürger aus denken – dieses Prinzip haben wir im 115-Verbund konsequent umgesetzt“, sagte Cornelia Rogall-Grothe in ihrer Funktion als Vorsitzende des Lenkungsausschusses. „Wir bieten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, schnell und unkompliziert über die 115 ihre Fragen zur Verwaltung zu klären. Und das unabhängig davon, welche Verwaltungsebene betroffen ist. Mit der Behördennummer haben wir einen neuen Standard im Bürgerservice etabliert, der für Bürgerinnen und Bürger einen echten Nutzen bietet.“ Im Jahr 2014 sind aus Mecklenburg-Vorpommern die Landkreise Ludwigslust-Parchim (
wir berichteten) und Vorpommern-Rügen dem 115-Verbund beigetreten. Allein mit diesen beiden Kommunen können laut dem Bundesministeriums des Innern (BMI) mehr als 500.000 weitere Bürger die einheitliche Nummer wählen. Aus Niedersachsen schloss sich die Gemeinde Uetze an. Außerdem sind die rheinland-pfälzischen Kreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen (
wir berichteten) beigetreten. Darüber hinaus konnten kleine Kommunen als so genannte Informationsbereitsteller gewonnen werden. Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein haben laut BMI zudem in Eigenregie verstärkt für den Beitritt zum 115-Verbund geworben.
Preise und neue Gremien
Im Jahr 2014 sind in den 115-Service-Centern durchschnittlich über 2,5 Millionen Anrufe eingegangen. Das seien rund 17 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Drei-Millionen-Marke rückt damit in greifbare Nähe“, erklärte Staatssekretärin Rogall-Grothe. Auch der Anteil der 115-Anrufe an den Gesamtanrufen in den Kommunen konnte gesteigert werden. Beim Start in den Regelbetrieb im Jahr 2011 lag er laut BMI noch bei 4,2 Prozent. Heute sei er mehr als doppelt so groß. Im Rahmen der Teilnehmerkonferenz sind außerdem Preise in fünf Kategorien an 115-Teilnehmer verliehen worden. Im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ging der Preis an die Service-Center Vorpommern Rügen für ihre Anzeigenserie zum Start der 115 in Mecklenburg-Vorpommern. Im Bereich Qualitätsmanagement wurde Anja Morell für ihr Engagement hinsichtlich der Flächendeckung in Hessen sowie die Umsetzung des Hessen-Labs zum Hessentag 2013 ausgezeichnet. Den Preis für besonderes Engagement erhielt Guido Kahlen, Stadtdirektor von Köln. Für die ebenenübergreifende Zusammenarbeit wurde die Metropolregion Rhein-Neckar ausgezeichnet. Im Bereich Flächendeckung schließlich wurde das Service-Center im Kreis Rastatt (
wir berichteten) ausgezeichnet. „Dem Landkreis Rastatt gelang es, gleich 20 von 23 Kommunen bei der Erstaufschaltung zu gewinnen“, begründete Rogall-Grothe die Wahl. „Nach einem weiteren Jahr sind – bis auf eine einzige Kommune – alle kreisangehörigen Kommunen bei der 115 dabei.“ Nicht zuletzt wurden im Rahmen der Konferenz die 115-Gremien gewählt. Dabei wurde Hartmut Beuß, Beauftragter der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für Informationstechnik (CIO), zum neuen Vorsitzenden der Teilnehmerkonferenz gewählt. Er folgt auf Peter Sondermann, der im Sächsischen Staatsministerium des Innern als Abteilungsleiter für IT und E-Government in der Staatsverwaltung zuständig ist. „Ich verspreche mir durch dieses Amt einen weiteren Schub hinsichtlich der 115-Flächendeckung in Nordrhein-Westfalen. Aber auch auf Bundesebene will ich dem Projekt insgesamt weiterhelfen“, kündigte Beuß an.
(ve)
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Bildquelle: Sächsisches Staatsministerium des Innern