[7.5.2003] Rund 1.000 Studierende der Wirtschaftsuniversität Wien werden bei einer Testwahl parallel zu den Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) Ende Mai über das Internet ihre Stimme abgeben können.
Die erste Internet-Wahl Österreichs wurde jetzt offiziell gestartet. In dem ersten Schritt, der von 1. bis zum 19. Mai läuft, können die teilnahmeberechtigten Studierenden der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) eine elektronische Wahlkarte beantragen, die sie dann zur eigentlichen Stimmabgabe von 20. bis 22. Mai berechtigt. Dabei soll ein Prototyp für die Online-Briefwahl zum Einsatz kommen, der von der Forschungsgruppe e-Voting.at um Alexander Prosser vom Institut für Informationsverarbeitung der WU Wien entwickelt wurde. Dies berichtet die Austria Presse Agentur. Nach Angaben Prossers ist das von seiner Gruppe entwickelte System das weltweit erste, das die Wahlrechtsgrundsätze - etwa die geheime Wahl - garantieren könne. Dazu wird, wie bei der Briefwahl, der Wahlprozess zeitlich getrennt. Zuerst muss man eine elektronische Wahlkarte lösen und sich dabei identifizieren. Im Idealfall erfolgt dies mit der Bürgerkarte, auf der dann auch gleich die elektronische Wahlkarte gespeichert wird. Da Bürgerkarten noch nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, identifizieren sich die WU-Test-Wähler mittels Matrikelnummer und Passwort und speichern die Wahlkarte auf dem eigenen PC. An den Wahltagen selbst erfolgt dann die Stimmabgabe durch Verwendung der Wahlkarte auf der e-Voting.at-Internet-Seite, wobei kryptographische Verfahren die Einhaltung der Anonymität und die Nichtmanipulierbarkeit des Ergebnisses gewährleisten sollen. "Nur durch die strikte Trennung der beiden Schritte kann die erforderliche Anonymität sichergestellt sein", sagte Prosser gegenüber der Austria Presse Agentur.
http://www.e-voting.at
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