Vectoring:
Alternative Netzbetreiber klagen


[12.10.2016] Eine Vielzahl alternativer Netzbetreiber geht mit rechtlichen Schritten gegen die von der Bundesnetzagentur im September getroffene Vectoring-II-Entscheidung vor und reicht dagegen Klage beim Verwaltungsgericht Köln ein.

Gegen die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) am 1. September dieses Jahres getroffene Vectoring-II-Entscheidung hat eine Reihe alternativer Netzbetreiber – von großen, überregional operierenden Netzbetreibern bis hin zu City-Carriern oder Stadtwerken – Klage beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Das teilt der Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) mit. Die BREKO-Mitgliedsunternehmen wollen zudem zeitnah ein Eilverfahren beantragen – den so genannten einstweiligen Rechtsschutz. Damit kann in dringenden Fällen noch vor der eigentlichen Hauptverhandlung eine einstweilige Anordnung getroffen werden, sodass bis zur finalen Entscheidung des Gerichts – die auch mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann – keine unumkehrbaren Fakten geschaffen werden können. Die Klage haben die BREKO-Mitgliedsunternehmen nach Angaben des Bundesverbands vor dem Hintergrund angestrengt, dass ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaser ohne den Einbezug der in der Regel dichter besiedelten Nahbereiche erheblich erschwert wird, da er vielfach nicht rentabel realisierbar ist. Wettbewerber der Deutschen Telekom hätten künftig jedoch nur noch unter extrem hohen Hürden die Chance, sich gegen den Exklusiv-Ausbau mit VDSL2-Vectoring im Nahbereich zu wehren. Denn der Beschluss der BNetzA räumt der Deutschen Telekom laut BREKO ein weitreichendes Quasi-Monopol zum (Vectoring-) Ausbau aller Kabelverzweiger in den Nahbereichen innerhalb einer Entfernung von etwa 550 Metern um den Hauptverteiler (HVt) ein. Karsten Schmidt, Geschäftsführer des regionalen Netzbetreibers htp: „Nach unserer Erfahrung fordern immer mehr Privat- und Geschäftsleute Bandbreiten, die eine hochleistungsfähige Glasfaserinfrastruktur erfordern. Es kann deshalb nicht sein, dass die Bundesnetzagentur nun einen Überbau mit nicht nachhaltiger Technologie anordnet und so den Glasfaserausbau massiv verzögert.“ BREKO-Geschäftsführer Stephan Albers ergänzt. „Ohne das Engagement der alternativen Netzbetreiber wird der flächendeckende Glasfaserausbau nicht gelingen. Anstelle entsprechender Rahmenbedingungen wirft uns der Regulierer jedoch Knüppel zwischen die Beine – und zwingt uns nach einem mehr als eineinhalbjährigen Verfahren nun dazu, den Rechtsweg zu beschreiten.“ (bs)

http://www.brekoverband.de

Stichwörter: Breitband, Vectoring, Recht, Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO), BNetzA



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Breitband
Gigabit Infrastructure Act: Schlupflöcher bleiben
[24.4.2024] Der Gigabit Infrastructure Act ermöglicht es Telekommunikationsanbietern, bestehende Glasfasernetze mitzunutzen. Das EU-Parlament hat das Gesetz nun verabschiedet. Verbände begrüßen das Gesetz, Kritik kommt vom Verband kommunaler Unternehmen. mehr...
Multiprojekt-Management: Plattform sorgt für Übersicht Bericht
[15.4.2024] Die Organisation Komm.Pakt.Net will mehr als 200 Kommunen in Baden-Württemberg mit glasfaserschnellem Internet versorgen. Eine Projekt-Management-Plattform sorgt trotz der komplexen Planung, Förderung und Durchführung des Breitbandausbaus für Übersicht, Transparenz und Effizienz. mehr...
Für ein effizientes Multiprojekt-Management im flächendeckenden Breitbandausbau setzt die Organisation Komm.Pakt.Net auf eine cloudbasierte Plattformlösung.
Düsseldorf: Schnelles Netz für Schulen
[8.4.2024] In Düsseldorf ist der offizielle Startschuss für den Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz der Telekom gefallen. Bis zum Jahresende sollen alle städtischen Schulen mit dem schnellen Netz verbunden sein. mehr...
Die Düsseldorfer Max-Schule wurde im Beisein von Oberbürgermeister Stephan Keller (r.) und Robert Hauber, Geschäftsführer Finanzen der Telekom Deutschland, offiziell an das Glasfasernetz der Telekom angeschlossen.
Schleswig-Holstein: Landesmittel für Breitbandzweckverband
[4.4.2024] In Schleswig-Holstein haben sich die Ämter Dänischenhagen, Dänischer Wohld und Hüttener Berge zu einem Breitbandzweckverband zusammengeschlossen, um gemeinsam eine hochwertige Breitbandversorgung zu schaffen. Nun fördert das Land die dritte Ausbauphase mit über zwei Millionen Euro. mehr...
Das Land Schleswig-Holstein fördert den Breitbandausbau dreier Amtsgemeinden mit über zwei Millionen Euro.
Telekom: 500.000 Glasfaseranschlüsse in Berlin
[4.4.2024] Die Telekom hat beim Glasfaserausbau in Berlin ein wichtiges Etappenziel erreicht: 500.000 Anschlüsse wurden fertiggestellt. Bis Jahresende sollen noch mehr als 180.000 weitere FTTH-Anschlüsse hinzukommen, bis 2030 sollen es insgesamt zwei Millionen sein. mehr...
Die Telekom hat beim Glasfaserausbau in Berlin mit 500.000 Anschlüssen ein wichtiges Zwischenziel erreicht.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Breitband:
Aktuelle Meldungen