Nationales Waffenregister:
Ausbau beschlossen


[1.3.2017] Im Rahmen des Ausbaus des Nationalen Waffenregisters ist das Unternehmen Seitenbau mit der Entwicklung der zentralen Komponente beauftragt worden. Künftig soll es möglich sein, den gesamten Lebenszyklus einer Waffe in dem Register nachzuvollziehen.

Die ständige Konferenz der Innenminister und -Senatoren der Länder (IMK) hat einen umfassenden Ausbau des Nationalen Waffenregisters (NWR, wir berichteten) unter Weiternutzung der bisherigen Komponenten beschlossen. Die organisatorische Umsetzung des Projekts übernimmt die Bund-Länder-Arbeitsgruppe NWR unter Vorsitz des Bundesinnenministeriums. Diese setzt beim weiteren Ausbau des Waffenregisters vollständig auf das bewährte Entwicklungsteam aus den Unternehmen Capgemini, Cassini, init, sogeti Deutschland und Seitenbau. Neu ins Boot geholt wurde zudem das Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern (DVZ M-V). Hauptziel des Ausbaus ist die Abbildung des gesamten Lebenszyklus einer Waffe, von der Herstellung bis zur Vernichtung. Dazu werden künftig eine Reihe von Informationen erfasst, die in der bisherigen Ausbaustufe noch nicht im Register abgebildet sind. Die Übermittlung der betreffenden Daten soll teilweise durch die Waffenhersteller und -händler selbst erfolgen. Da deren direkte Anbindung an das Register aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist, muss die Zentrale Komponente des NWR um eine so genannte Kopfstelle erweitert werden. Für die Entwicklung der Kopfstelle wird die DVZ M-V verantwortlich zeichnen, für deren Anbindung an die Zentrale Komponente ist das Unternehmen Seitenbau verantwortlich. Wie der Hersteller mitteilt, beinhaltet der Auftrag zudem die Erweiterung des bestehenden Datenmodells um weitere Objekte und Beziehungen, die Umsetzung der neuen Meldungen/Nachrichten, um die neuen Objekte zu pflegen sowie die Umsetzung der neu entstandenen komplexen Nachrichten, mit denen Überlassungen, Reparatur, Verlust und Vernichtung von Waffen und Waffenteilen nachvollziehbar registriert werden können. Diese komplexen Nachrichten erlauben nach Angaben von Seitenbau Anwendungsfälle über Behörden und Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Mit der Realisierung des NWR II wurde laut Seitenbau bereits Anfang 2017 begonnen, der Launch der Anwendung werde im Jahr 2019 erfolgen. (bs)

Weitere Informationen zum NWR II (Deep Link)
http://www.seitenbau.com

Stichwörter: Politik, Nationales Waffenregister (NWR), Seitenbau, Capgemini, init



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik
Düsseldorf: Digitalstrategie neu ausgerichtet
[23.4.2024] Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf hat ihre Digitalstrategie neu ausgerichtet. Einbezogen wurden Anforderungen aus Politik, Wirtschaft und der Stadtgesellschaft sowie Best Practices anderer Kommunen. mehr...
Die Stadt Düsseldorf hat ihre Digitalstrategie neu ausgerichtet.
Thüringen: E-Government-Gesetz wird novelliert
[18.4.2024] Das Landeskabinett Thüringen hat die Novellierung des E-Government-Gesetzes beschlossen. Die interkommunale Zusammenarbeit soll gestärkt und die Abkehr von dem Schriftformerfordernis erleichtert werden – wichtige Schritte, um digitale Verwaltungsleistungen künftig flächendeckend anbieten zu können. mehr...
Eine Novelle des Thüringer E-Government-Gesetzes soll dazu beitragen, dass digitale Verwaltungsleistungen schneller in die Fläche kommen.
Chief Digital Officer: Mädchen für alles Bericht
[9.4.2024] Immer mehr Kommunen richten die Stelle eines Chief Digital Officer (CDO) ein, um für die digitale Transformation gerüstet zu sein und sie voranzutreiben. Angesiedelt zwischen Leitungs- und Umsetzungsebene, verlangt der Posten unterschiedliche Geschicke. mehr...
CDOs sind oft mit einer Fülle an Aufgaben konfrontiert.
NKR: One-Stop-Shop für Sozialleistungen
[3.4.2024] Um im Bereich der Sozialleistungen den Aufwand für Behörden und Leistungsberechtigte deutlich zu reduzieren, ist mehr Mut zur Digitalisierung nötig, so der Nationale Normenkontrollrat. Gefordert sei etwa ein One-Stop-Shop für alle Sozialleistungen. mehr...
OZG 2.0: Zentralisierung als Hemmnis oder Chance?
[28.3.2024] Wie wird das Scheitern des OZG-Änderungsgesetzes im Bundesrat eingeordnet? Während Schleswig-Holstein die Novelle aufgrund der entstandenen Belastungen für Länder und Kommunen klar ablehnt, sprachen Thüringen und der Bitkom von der Bedeutung der dort verankerten zentralen Lösungen und Standards für die Verwaltungsdigitalisierung. mehr...
Wie geht es jetzt weiter mit OZG 2.0 und der Digitalisierung der Verwaltung?