[29.8.2017] Ein Computer-Virus hat die IT-Infrastruktur des Märkischen Kreises lahmgelegt. Rund 120 Server und 1.500 Rechner müssen nun von den Mitarbeitern der Kreisverwaltung und deren IT-Dienstleister überprüft werden. Das IT-Warnsystem hat vorschriftsmäßig funktioniert.
Einen Eindringling meldete am Sonntagabend (27. August 2017) das Anti-Virenprogramm des Märkischen Kreises: In einer Word-Datei im Mail-Anhang versteckte sich offenbar ein Virus. Wie die Kreisverwaltung mitteilt, waren zunächst nur fünf PCs betroffen, die IT-Abteilung habe jedoch sofort alle Server vom Netz genommen und die Verbindungen nach außen gekappt. Gemeinsam mit dem IT-Dienstleister hätten die Techniker der Kreisverwaltung noch in der Nacht damit begonnen, alle 120 Server auf den unbekannten Eindringlich zu untersuchen. Laut dem Märkischen Kreis stellte sich dabei heraus, dass bereits 50 Prozent der Server von dem Virus befallen waren. Diese seien mittlerweile alle gescannt und gesäubert worden. Da nun aber auch noch alle 1.500 PCs der Kreisverwaltung überprüft werden müssen, war ein normaler Dienstbetrieb zumindest am gestrigen Montag (28. August) noch nicht möglich. „Es ist sehr ärgerlich, dass der Service der Kreisverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger nicht in gewohntem Maße zur Verfügung stehen kann“, erklärte dazu Landrat Thomas Gemke. „Sehr gut ist, dass unser IT-Warnsystem vorbildlich gearbeitet hat. Immerhin sind wir beim Kreis für hunderttausende personenbezogener Daten verantwortlich.“ Über den Vorfall informierte die Kreisverwaltung nach eigenen Angaben auch das Landeskriminalamt sowie das CERT-Team (Computer Emergency Response Team) des Landes Nordrhein-Westfalen.
Update:
Wie der Märkische Kreis am Mittwoch (30. August) meldet, kehrt die Kreisverwaltung nach der Trojaner-Attacke vom Wochenende IT-mäßig schrittweise zurück zur Normalität. Von den insgesamt rund 1.500 Computern im Lüdenscheider Kreishaus sowie den Nebenstellen, Berufskollegs und Förderschulen in Trägerschaft des Kreises seien mittlerweile 900 gescannt und 600 wieder ans Netz gebracht worden, ebenso rund 300 Server. Der Dienstbetrieb in den publikumswirksamen Bereichen laufe wieder weitgehend problemlos. Ziel der Kreisverwaltung ist es, bis zum Wochenende alle Rechner wieder ans Netz zu bringen.
(bs)
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