BNetzA:
Keine doppelten Tiefbaukosten


[26.4.2018] Unternehmen haben bei ohnehin stattfindenden Tiefbauarbeiten von Hochgeschwindigkeitsnetzen einen Anspruch darauf, parallel ihr eigenes Glasfasernetz zu verlegen. Das hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) in einer aktuellen Entscheidung bekräftigt.

Mit einer Entscheidung zum DigiNetz-Gesetz hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) am 20. April 2018 die Verknüpfung von Mitverlegungsanspruch und Kostenbeteiligung bekräftigt. Anlass für das Verfahren war laut BNetzA die Erschließung eines städtischen Neubaugebiets in Wiesbaden. Eine Tochtergesellschaft der Stadt plane dort ein digitales Hochgeschwindigkeitsnetz zu verlegen. Dabei habe es die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden dem Unternehmen Deutsche Telekom verweigert, sein Hochgeschwindigkeitsnetz mitzuverlegen. Grund: Die Stadtgesellschaft habe sich als privatrechtliche Gesellschaft nicht zur Koordinierung verpflichtet gesehen, da die Bauarbeiten nicht mit öffentlichen Mitteln finanziert würden. Auch seien die Planungen bereits zu weit fortgeschritten gewesen.
Nach der Entscheidung der für die Streitbeilegung nach dem DigiNetz-Gesetz zuständigen Beschlusskammer der BNetzA hat die Telekom jedoch einen Anspruch, ihr Netz mitzuverlegen: Dass die Erschließung des Baugebiets von einer privatrechtlich organisierten Stadtentwicklungsgesellschaft durchgeführt und finanziert wurde, stehe dem Koordinierungsverlangen der Telekom hier nicht entgegen. Denn die Gesellschaft befinde sich im Eigentum der Kommune und nehme für diese die ihr gesetzlich zugewiesene Aufgabe der Baugebietserschließung wahr. Es komme insofern nicht entscheidend auf die Organisationsform der beteiligten juristischen Personen an. Vielmehr sind laut BNetzA alle relevanten Umstände zu bewerten, wobei den Kontrollmöglichkeiten der öffentlichen Hand und der Art der wahrgenommenen Aufgabe besondere Bedeutung zukommt.
Wie die Bundesnetzagentur weiter mitteilt, muss sich die Telekom angemessen an den Kosten beteiligen. So seien die Tiefbaukosten von den beteiligten Unternehmen zu gleichen Teilen zu tragen. Darüber hinaus müsse die Telekom alle weiteren durch die Mitverlegung zusätzlich entstehenden Kosten übernehmen. (ve)

http://www.bundesnetzagentur.de

Stichwörter: Breitband, Deutsche Telekom, Glasfaser, Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Breitband
Multiprojekt-Management: Plattform sorgt für Übersicht Bericht
[15.4.2024] Die Organisation Komm.Pakt.Net will mehr als 200 Kommunen in Baden-Württemberg mit glasfaserschnellem Internet versorgen. Eine Projekt-Management-Plattform sorgt trotz der komplexen Planung, Förderung und Durchführung des Breitbandausbaus für Übersicht, Transparenz und Effizienz. mehr...
Für ein effizientes Multiprojekt-Management im flächendeckenden Breitbandausbau setzt die Organisation Komm.Pakt.Net auf eine cloudbasierte Plattformlösung.
Düsseldorf: Schnelles Netz für Schulen
[8.4.2024] In Düsseldorf ist der offizielle Startschuss für den Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz der Telekom gefallen. Bis zum Jahresende sollen alle städtischen Schulen mit dem schnellen Netz verbunden sein. mehr...
Die Düsseldorfer Max-Schule wurde im Beisein von Oberbürgermeister Stephan Keller (r.) und Robert Hauber, Geschäftsführer Finanzen der Telekom Deutschland, offiziell an das Glasfasernetz der Telekom angeschlossen.
Schleswig-Holstein: Landesmittel für Breitbandzweckverband
[4.4.2024] In Schleswig-Holstein haben sich die Ämter Dänischenhagen, Dänischer Wohld und Hüttener Berge zu einem Breitbandzweckverband zusammengeschlossen, um gemeinsam eine hochwertige Breitbandversorgung zu schaffen. Nun fördert das Land die dritte Ausbauphase mit über zwei Millionen Euro. mehr...
Das Land Schleswig-Holstein fördert den Breitbandausbau dreier Amtsgemeinden mit über zwei Millionen Euro.
Telekom: 500.000 Glasfaseranschlüsse in Berlin
[4.4.2024] Die Telekom hat beim Glasfaserausbau in Berlin ein wichtiges Etappenziel erreicht: 500.000 Anschlüsse wurden fertiggestellt. Bis Jahresende sollen noch mehr als 180.000 weitere FTTH-Anschlüsse hinzukommen, bis 2030 sollen es insgesamt zwei Millionen sein. mehr...
Die Telekom hat beim Glasfaserausbau in Berlin mit 500.000 Anschlüssen ein wichtiges Zwischenziel erreicht.
Kreis Gießen: Breitbandausbau braucht Verbindlichkeit
[3.4.2024] Der Kreis Gießen beklagt einen Mangel an Planungssicherheit beim Glasfaserausbau. Dieser werde durch eine fehlende Verbindlichkeit von Ausbauankündigungen der Telekommunikationsunternehmen verursacht. In einem Positionspapier fordert der Landkreis vom Bund eine stärkere gesetzliche Regulierung. mehr...
Durch unverbindliche Ausbauankündigungen der Unternehmen entsteht für die Kommunen eine undurchsichtige Situation beim Glasfaserausbau.
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Breitband:
Aktuelle Meldungen