Gesamtabschluss:
Nahtloses Zusammenspiel


[31.7.2018] Die Bilanz des Konzerns Kommune stellt viele Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Über die einfache und transparente Erstellung des Gesamtabschlusses sprach Kommune21 mit Juri Simon, Director Sales beim Software-Anbieter LucaNet.

Juri Simon, Director Sales bei LucaNet Herr Simon, LucaNet hat sich als Spezialist für Konsolidierung, Finanzplanung und -controlling etabliert. Was sind die Erfolgsrezepte des Unternehmens?

Als wir 1999 auf den Markt kamen, waren wir der erste Hersteller überhaupt, der eine vollständige Integration von Controlling und legaler Konsolidierung anbot. Im Laufe der Jahre haben wir unsere Software immer weiter optimiert, der Fokus lag dabei auf der Vereinfachung der Bedienung und der Automatisierung von Abläufen und Arbeitsschritten. Inzwischen haben wir unzählige Assistenten in die Software integriert, die die wesentlichen Prozesse im Konzern-Controlling – Datenübernahme, Konsolidierung, Planung und Reporting – automatisieren.

Wo liegen die Schwerpunkte von LucaNet im Public Sector?

Als das Thema Doppik aufkam, haben wir auf Basis unserer praxiserprobten Konsolidierungssoftware eine speziell auf die Anforderungen der öffentlichen Haushalte zugeschnittene Software entwickelt. Neben der technischen Umsetzung unterstützen wir Kommunen bei allen fachlichen Fragen zur kommunalen Gesamtabschlusserstellung. Städte und Gemeinden haben mit der Software LucaNet.Kommunal also die Sicherheit, eine professionelle und testierte Lösung zur schnellen und revisionssicheren Erstellung des kommunalen Gesamtabschlusses zu nutzen.

Wie sollte das Projekt Gesamtabschluss aus Ihrer Sicht angegangen werden?

Auf dem Weg zum kommunalen Gesamtabschluss sind aus meiner Sicht vier Schritte essenziell. Im ersten Schritt geht es darum, den Konsolidierungskreis zu definieren. Nach dem Prinzip der Einflussnahme werden nur die selbstständigen Einheiten in den Gesamtabschluss einbezogen, die unter beherrschendem oder maßgeblichem Einfluss der Kommune stehen. Denn es ist ratsam, den Konzern Kommune am Anfang so schlank wie möglich zu halten. Im Anschluss muss die Eröffnungsbilanz aufgestellt werden. Dabei muss das gesamte Anlagevermögen der Kommune nach Art und Zustand vollständig erfasst und bewertet werden. Empfehlenswert ist es, zur Bewertung des Anlagevermögens auf Näherungswerte zurückzugreifen. Im dritten Schritt sind die Einzelabschlüsse zu einem Summenabschluss zusammenzuführen. Das setzt die Vereinheitlichung von Ansatz-, Ausweis- und Bewertungspflichten voraus. Als konsolidierungsvorbereitende Maßnahme müssen hierbei alle Sachverhalte an die Vorgaben und Regeln der Kommune angeglichen werden, wofür es einer zuvor erstellten Konzernrichtlinie bedarf. Im letzten Schritt erfolgt die Konsolidierung. Der Konzern Kommune wird wie eine wirtschaftliche Einheit betrachtet, indem zunächst sämtliche Einzelabschlüsse zu einem Summenabschluss zusammengefasst und anschließend die internen Verflechtungen und wirtschaftlichen Leistungsbeziehungen zwischen den Konzernmitgliedern eliminiert werden.

Wo liegen die Stolpersteine?

In der Praxis erweist sich die Identifizierung und Auswahl der Einheiten, die in den Gesamtabschluss einzubeziehen sind, als erste große Herausforderung. Auch die Erfassung des gesamten Anlagevermögens einer Kommune ist infolge des Ausmaßes der zu bewertenden Güter und des Mangels an konkreten Informationen besonders aufwendig und kompliziert. Einen weiteren Stolperstein stellen die unterschiedlichen Rechtsgrundlagen dar, die im Konzern Kommune angewendet werden. Während die Beteiligungen mit privatrechtlicher Rechtsform ihren Einzelabschluss nach Handelsgesetzbuch (HGB) aufstellen, wenden die Gemeinden die Vorschriften der kommunalen Doppik an. Zusätzliche Normen aus dem Steuerrecht und spezielle Vorschriften wie die Krankenhausbuchführungsverordnung führen zu einer noch größeren Vielfalt. Die Herausforderung ist es dann, im Gesamtabschluss diese unterschiedlichen Rechtsgrundlagen zusammenzuführen und nach den kommunalen Vorgaben zu vereinheitlichen.

„Für viele Städte und Gemeinden ist die Definition des Konsolidierungskreises eine komplexe Aufgabe.“

Sie versprechen die einfache und transparente Erstellung des Gesamtabschlusses mit LucaNet.Kommunal. Was zeichnet die Software aus?

LucaNet.Kommunal ist ein Software-Tool, das speziell für die Anforderungen des kommunalen Gesamtabschlusses entwickelt wurde. So setzen die Kommunen etwa auf vordefinierten Kontenstrukturen für Ergebnisrechnung, Bilanz und Finanzrechnung auf, die den Gliederungsvorgaben des jeweiligen Bundeslandes folgen. Im Rahmen der Datenübernahme der kommunalen Eigenbeteiligungen können die Konten über eine Mapping-Tabelle mit nur wenigen Klicks den kommunalen Kontenstrukturen zugeordnet und somit vom Ausweis her vereinheitlicht werden. Im Anschluss erfolgt dann mittels entsprechender Anpassungsbuchungen die Überleitung vom HGB in die kommunalen Bewertungsvorschriften. Die somit von Ausweis und Ansatz her vereinheitlichten Daten lassen sich dann durch eine zuvor konfigurierte Konsolidierungsroutine vollautomatisiert um innerkommunale Leistungsbeziehungen bereinigen, woraus dann der kommunale Gesamtabschluss resultiert. Alle genannten Schritte können von reinen Fachanwendern durchgeführt und im Zeitablauf an sich ändernde Anforderungen angepasst werden. Ein besonderer Aspekt unserer Software ist das hohe Maß an Transparenz. Jeder Wert lässt sich aus sämtlichen Strukturen heraus periodenübergreifend bis auf den jeweiligen Ursprung nachvollziehen. Ein Vorteil, der mit jedem weiteren Abschluss immer stärker ins Gewicht fällt.

Was unterscheidet die Lösung von anderen?

Im Wesentlichen sind es die vordefinierten Kontenstrukturen nach den jeweiligen Vorgaben, die flexiblen Möglichkeiten zur Datenübernahme und der Drill-down bis auf Belegebene. Unser durchgängiges Datenmodell ermöglicht ein nahtloses Zusammenspiel von Konsolidierung, Planung und Beteiligungscontrolling. Dem Anwender bleibt also jeglicher Medienbruch erspart. Im Handling unterscheiden wir uns durch eine extrem kurze Einführungszeit verbunden mit einem sehr geringen Schulungsaufwand und einer wirklich hohen Benutzerfreundlichkeit.

Lohnt sich der Einsatz der Software auch für kleinere Gemeinden?

Auf jeden Fall. LucaNet.Kommunal lässt sich für große Städte wie auch für kleinere Gemeinden flexibel einsetzen. Um die Auswahl einer geeigneten Software-Lösung für den kommunalen Gesamtabschluss sicher treffen zu können, empfehlen wir immer, vorab ein genau definiertes Lastenheft mit den gewünschten Funktionalitäten auszuarbeiten. So können wir auf die individuellen Bedürfnisse und Ansprüche eingehen.

Wie unterstützt LucaNet die Kommunen bei der fachlichen Umsetzung des Gesamtabschlusses?

Wir unterstützen unsere Kunden natürlich auch in allen fachlichen Fragen, etwa bei der Definition des Konsolidierungskreises. Unsere Berater besitzen umfangreiches Know-how rund um das kommunale Rechnungswesen und die Erstellung des Gesamtabschlusses. Wahrscheinlich gibt es keinen Konsolidierungsfall, der uns noch nicht begegnet ist.

Interview: Alexander Schaeff

http://www.lucanet.de
Dieser Beitrag ist in der Ausgabe Juli 2018 von Kommune21 in einem Schwerpunkt zum kommunalen Gesamtabschluss erschienen. Hier können Sie ein Exemplar bestellen oder die Zeitschrift abonnieren. (Deep Link)

Stichwörter: Finanzwesen, LucaNet, Gesamtabschluss

Bildquelle: LucaNet AG

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