[18.7.2018] Eine neue Internet-Plattform zur Demografie wollen der Kreis Recklinghausen und die Hochschule Bochum schaffen. SmartDemography nennt sich das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Vorhaben.
Wie viele Menschen wohnen wo, wie alt sind sie und entspricht ihr Umfeld ihren Bedürfnissen? Fragen dieser Art werden in Zeiten des demografischen Wandels und der Land-Stadt-Flucht immer wichtiger für die Kommunen, so die Hochschule Bochum, die sich deshalb in das Digitalprojekt SmartDemography des Kreises Recklinghausen einbringt.
Wie die Hochschule mitteilt, ist SmartDemography Teil des Programms Umbau 21 – Smart Region des Landes Nordrhein-Westfalen. Bis Ende 2020 unterstütze das Land das Recklinghausener Vorhaben mit rund 776.000 Euro. Um die demografische Entwicklung des bevölkerungsreichsten Kreises Deutschlands zu dokumentieren, sei bislang jährlich ein Demografie-Monitoring durchgeführt worden. Die Ergebnisse seien in Form von Tabellen und Grafiken auf der Homepage der Kommune veröffentlicht worden. Der letzte Demografiebericht, welcher die Monitoring-Ergebnisse zusammengefasst auf Ebene der Städte und Gemeinden (ebenfalls tabellarisch und grafisch) darstellt und kommentiert, stamme aus dem Jahr 2014. Die Veröffentlichung sei ausschließlich als PDF-Dokument online und in gedruckter Form erfolgt. Regelmäßig fortgeführte digitale und weiterverarbeitbare kleinräumige (Geo-)Informationen sind laut der Hochschule Bochum nicht verfügbar.
Nun soll SmartDemography für das Kreisgebiet eine feiner strukturierte, kleinräumige Gliederung auf Baublock- oder Quartiersebene erstellen, um auf dieser detaillierteren Basis demografische Daten zu sammeln und zu präsentieren. Die Informationen sollen regelmäßig und kontinuierlich aufbereitet werden, um sie in Form von messbaren Indikatoren kartenbasiert, digital und datenschutzkonform in einem Web-Portal für Unternehmen, Verwaltung, Forschung und Bürger bereitstellen zu können. Des Weiteren sollen Einrichtungen wie Kindergärten und -spielplätze, Erholungsflächen und Seniorentreffs sowie auch Einzelhandelsgeschäfte in dem Portal dargestellt werden. Eine Verknüpfung mit Demografiedaten soll Gebiete identifizierbar machen, die unzureichend versorgt sind.
Wie der Meldung der Hochschule weiter zu entnehmen ist, setzt sich das Projekt-Team von SmartDemography aus Verantwortlichen des Kreises Recklinghausen und Wissenschaftlern der Hochschule zusammen. Eine kleine Herausforderung sehe das Team in der Vereinheitlichung der Demografiedatenstruktur im Kreis. Schließlich seien die zehn kreisangehörigen Städte des Projekts wichtige Partner. Deren in Jahrzehnten eingespielte Infrastruktur funktioniere allerdings nicht überall gleich, die unterschiedlichen Informationsstrukturen müssten einander angepasst werden. „Ziel ist es, aus diesem Prozess zu lernen und am Ende ein auf andere Gebietskörperschaften übertragbares Verfahren zu entwickeln“, sagt Professorin Ulrike Klein von der Hochschule Bochum.
(ve)
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Bildquelle: Hochschule Bochum