[27.8.2018] Um bei Einsätzen eine schnellere Einschätzung der Lage vornehmen und Rettungskräfte effektiver lenken zu können, nutzt die Feuerwehr Darmstadt künftig professionelle Drohnen.
Die Feuerwehr Darmstadt plant, Lageeinschätzungen in Zukunft mithilfe von Drohnen vorzunehmen. Für Übungsmaßnahmen wurde der Feuerwehr eine Drohne von der Digitalstadt Darmstadt GmbH zur Verfügung gestellt. „Unser Ziel ist es, mit Drohnen, Videokameras und Bodycams eine schnellere Lageeinschätzung sowie eine effektivere Lenkung der Einsatzkräfte und Ressourcen in Darmstadt und seinen Stadtteilen umzusetzen“, erläutert Ordnungs- und Katastrophenschutzdezernent Rafael Reißer. Durch die Fernerkundungsmöglichkeiten aus der Luft werde nicht nur die Sicherheit der Einsatzkräfte erhöht, die übertragenen Informationen seien dank modernster Technik auch präziser. „Das hat zur Folge, dass die Dauer des Einsatzes verkürzt und die anfallenden Kosten geringer gehalten werden können“, so Reißer weiter.
Bislang dauerte der Prozess zur Einschätzung eines Szenarios vor Ort laut Johann Braxenthaler, Leiter der Feuerwehr Darmstadt und im Team der Digitalstadt Darmstadt für den Bereich Sicherheit zuständig, deutlich länger: „Wird die Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen, verschafft sie sich zunächst einen Überblick. Das Lagebild wird vor Ort von den Einsatzkräften interpretiert, in Worte umgesetzt und dann als Funkspruch übertragen“, erklärt Braxenthaler. „An anderer Stelle wird von einem Empfänger das gesprochene Wort erst digitalisiert und dann entweder elektronisch gespeichert oder weiter verarbeitet. Dieser Kommunikationsweg beansprucht zum einen viel Zeit und zum anderen wird, anders als bei einem Bild oder Film, nur ein Teil der möglichen Informationsmenge übertragen.“
Wie die Stadt Darmstadt berichtet, soll die Drohne die Feuerwehr Darmstadt vor allem bei der Erkundung von Sperrgebieten, großen Flächen, wie beispielsweise Wäldern, oder schwer zugänglichen Gebäuden und Arealen unterstützen. Bei Großereignissen, wie Unfällen, Bränden, Hochwasser, Erdbeben oder Vermisstensuche könne sie auch für das Auffinden von Personen genutzt werden. Darüber hinaus kann die Drohne zur Nachkontrolle bei großflächigen Einsatzgebieten, wie zum Beispiel Bränden, dienen.
Seit April dieses Jahres wird die Drohne von vier Vertretern der Berufsfeuerwehr Darmstadt sowie zehn Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Eberstadt getestet. Ab Oktober wird das Projekt-Team die Drohne bei realen Einsätzen in Darmstadt fliegen lassen. Nach dieser erfolgreichen Testphase sollen Drohnen dann endgültig in die reguläre Arbeit der Einsatzkräfte aufgenommen werden.
(bs)
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Bildquelle: Freiwillige Feuerwehr Eberstadt