[29.8.2018] Mit dem Standort Deutschland sind Start-up-Unternehmen zufrieden, die Erledigung amtlicher Angelegenheiten hingegen stößt mehrheitlich auf Unzufriedenheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführte Umfrage.
Ob es um Absatzmöglichkeiten, Infrastruktur oder den Arbeitsmarkt geht: Start-ups sind in fast allen Bereichen mit den Bedingungen in Deutschland zufrieden. Mit einer Ausnahme: der Erledigung amtlicher Angelegenheiten. Das teilt jetzt der Digitalverband Bitkom mit und verweist auf eine von ihm in Auftrag gegebene Umfrage unter mehr als 300 deutschen Start-ups. Rund zwei von drei Gründern geben demnach an, dass sie mit der Erledigung amtlicher Angelegenheiten unzufrieden sind, etwa wenn es um den Kontakt zu Verwaltungen, die Erreichbarkeit öffentlicher Stellen oder die dort erbetene Unterstützung geht.
„Start-ups arbeiten an Lösungen für die digitale Welt und werden von einer analogen Verwaltung gebremst“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wenn es die Politik mit Start-up-Förderung ernst meint, muss sie damit in Ämtern und Behörden anfangen. Die Behörden könnten zudem von Start-ups ganz direkt profitieren. Es gibt eine ganze Reihe von Gründern, die Ideen für eine digitale Verwaltung haben.“
Im Koalitionsvertrag vorgesehene Maßnahmen, die Start-ups von bürokratischen Aufgaben entlasten sollen, stoßen laut Bitkom bei den Gründern auf große Zustimmung. Mehr als drei Viertel geben beispielsweise an, dass ein One Stop Shop für Unternehmensgründungen für ihr Start-up hilfreich wäre. Sieben von zehn Gründern sagen dies über den Plan, Start-ups in den ersten beiden Jahren von der monatlichen Voranmeldung der Umsatzsteuer zu befreien. Weitere 71 Prozent befürworten die Pläne für ein digitales Bürgerportal für Unternehmen, in dem alle Verwaltungsleistungen behördenübergreifend vernetzt sind.
(ve)
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