[14.3.2019] Zum dritten Mal hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) Ergebnisse ihrer Breitband-Messung im Festnetz und Mobilfunk veröffentlicht. Darin zeigen sich insgesamt keine Verbesserungen gegenüber den Vorjahren.
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat jetzt zum dritten Mal detaillierte Ergebnisse ihrer Breitband-Messung (
wir berichteten) veröffentlicht. In dieser zeigen sich wenig Veränderungen, wie BNetzA-Präsident Jochen Homann erklärt: „Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden erneut oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen in Aussicht gestellt wurde. Obwohl die Ergebnisse bei einzelnen Bandbreiten und zwischen den Anbietern unterschiedlich ausfallen, zeigen sie, dass es nach wie vor Handlungsbedarf bei den Breitband-Anbietern gibt.“
Wie die BNetzA mitteilt, erhielten im Festnetz über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg maximal 71,3 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate im Download. Bei 12,8 Prozent sei diese voll erreicht oder überschritten worden. Je nach Bandbreiteklasse haben 4,1 bis 24,8 Prozent der Endkunden 100 Prozent und mehr der vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate erreicht. Der niedrigste Wert sei weiterhin in der überwiegend von ADSL-Anschlüssen geprägten Bandbreiteklasse von 8 bis kleiner 18 Mbit/s erzielt worden. Unterschiede zeigten sich laut BNetzA außerdem zwischen den Anbietern. Aufgefallen sei erneut, dass im Tagesverlauf insbesondere in der Bandbreiteklasse 200 bis kleiner 500 Mbit/s die Leistung in der abendlichen Peak-Zeit stark abfällt.
Im Vorfeld der Messung hat die Bundesnetzagentur die Kundenzufriedenheit abgefragt. Der Anteil der Kunden, die die Leistung des Anbieters mit „sehr gut“, „gut“ oder „zufriedenstellend“ bewerteten, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 62 Prozent leicht rückläufig (2016/2017: 64,2 Prozent).
Ergebnisse im Mobilfunk
Bei den mobilen Breitband-Anschlüssen lag das Verhältnis zwischen tatsächlicher und vereinbarter maximaler Datenübertragungsrate laut BNetzA erneut unter dem von stationären Anschlüssen. Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten demnach 16,1 Prozent der Nutzer im Download mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate. Bei 1,5 Prozent der Nutzer sei diese voll erreicht oder überschritten worden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sind die Werte rückläufig: 2016/2017 erhielten 18,6 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte, 1,6 Prozent die volle, vereinbarte, geschätzte maximale Datenübertragungsrate und mehr. Insbesondere in höheren Bandbreiteklassen wurden tendenziell niedrigere Prozentwerte erreicht, berichtet die Bundesnetzagentur. Auch bei einzelnen Anbietern haben sich die Werte im Vorjahresvergleich nach unten verschoben. Die Verschlechterungen seien unter anderem auf tarifliche Anpassungen zurückzuführen.
Endkunden bewerten die Anbieter mobiler Breitband-Anschlüsse weit überwiegend mit den Noten „sehr gut“, „gut“ oder „zufriedenstellend“, wobei der Anteil mit 74,7 Prozent abermals rückläufig ist (2016/2017: 76,6 Prozent). Laut BNetzA bewerteten die Endkunden bei den mobilen Anschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende Performance als das Erreichen der in Aussicht gestellten, geschätzten maximalen Datenübertragungsrate.
Keine Rückschlüsse auf Breitband-Versorgung
Der dritte Bericht zur Breitband-Messung der Bundesnetzagentur umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober 2017 bis zum 30. September 2018. Für stationäre Breitband-Anschlüsse sind 900.579 und für mobile Breitband-Anschlüsse 384.999 valide Messungen berücksichtigt worden. Die Messungen lassen laut BNetzA keine Rückschlüsse auf die Breitband-Versorgung zu, da sie davon abhängen, welchen Tarif der Nutzer mit dem Anbieter vereinbart hat.
(ve)
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