[19.3.2019] Wien und London sind laut dem aktuellen Smart City Index von Roland Berger die fortschrittlichsten Städte weltweit. Aus Deutschland hat es nur Berlin ins obere Drittel des Rankings geschafft. Im Durchschnitt schneiden asiatische Metropolen jedoch insgesamt besser ab als europäische.
Ihren zweiten Smart City Strategy Index hat die Unternehmensberatung Roland Berger veröffentlicht. Hierfür wurden 153 Städte weltweit analysiert. Wie die Analysten melden, schnitt dabei erneut Wien am besten ab.
„Die österreichische Hauptstadt überzeugt mit ihrer ganzheitlichen Rahmenstrategie und innovativen Lösungen für Mobilität, Umwelt, Bildung, Gesundheit und Verwaltung sowie einer Fortschrittskontrolle der einzelnen Projekte“, erklärt dazu Thilo Zelt, Partner bei Roland Berger. An zweiter Stelle im Ranking folgt London. Großbritanniens Hauptstadt versieht unter anderem Straßenlaternen und Bänke mit öffentlichem WLAN, Luftqualitätssensoren und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Im Schnitt zeigten jedoch vor allem asiatische Metropolen überzeugende Smart-City-Konzepte – so verfüge etwa Singapur mit dem so genannten SingPass über ein digitales Identifikationssystem und installiere momentan intelligente Beleuchtungssysteme, autonome Shuttles und Telemedizin. Von den deutschen Städten befindet sich nach Angaben von Roland Berger nur Berlin im oberen Drittel des Rankings.
Wie aus dem Index weiter hervorgeht, hat sich die Zahl der Städte mit einer klaren Smart-City-Strategie in den vergangenen zwei Jahren von 87 auf 153 fast verdoppelt. Allerdings gebe es bei der Umsetzung der Konzepte deutlichen Nachholbedarf. „Oft liegt das nicht an den Strategien selbst, sondern an unklaren Verantwortlichkeiten – es fehlt nicht selten eine koordinative Funktion mit dem entsprechenden Know-how, die das Projekt vorantreibt“, bemängelt Zelt. Abhilfe schaffen kann ein zentrales Entscheidungsorgan, wie der Chief Digital Officer in London oder die Smart City Agency in Wien: Sie bündeln technische Kompetenz und steuern zentral Projekte. Gleichzeitig koordinieren sie als übergeordnete Stelle die unterschiedlichen Interessen von Stadt, Service- und Lösungsanbietern sowie der Regierung.
Die Koordination aller beteiligten Gruppen sei aber nur ein Schlüssel für den Erfolg einer Smart-City-Strategie, so Thilo Zelt von Roland Berger weiter: „Es muss auch ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, um die erfassten Daten zu schützen. Auf der anderen Seite müssen die Städte eine Infrastruktur aufbauen, um Daten
für sich nutzbar zu machen.“
(bs)
Die Studie zum Download (PDF; 2,2 MB) (Deep Link)
http://www.rolandberger.de
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Bildquelle: Roland Berger