[9.7.2019] Wie sich der demografische Wandel und die Digitalisierung auf das Personal-Management im öffentlichen Dienst auswirken, haben Innovators Club und das Beratungsunternehmen publecon untersucht. Die Digitalisierung ist demnach ein wichtiges Standbein im Kampf um Fachkräfte für die Kommunen.
In einer gemeinsamen Studie zum demografischen Wandel haben der Innovators Club des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB) und die Berliner Unternehmensberatung publecon die aktuelle Situation in bundesweit fast 500 Rathäusern analysiert und mit einer ersten Befragung aus dem Jahr 2012 verglichen. Sieben Prozent der befragten Kommunen geben in der aktuellen Untersuchung an, noch keine Maßnahmen wegen des demografischen Wandels ergriffen zu haben. In der Vorgängerstudie war das laut den Herausgebern noch bei jeder dritten Kommune der Fall. Mittlerweile bilde jede dritte Gemeinde über Bedarf aus. Insbesondere sei zudem das Umsetzen innerorganisatorischer Maßnahmen verstärkt worden – vom Gesundheitsmanagement über Flexibilisierungen bis hin zur Telearbeit.
Herausforderung Digitalisierung
Um dem demografischen Wandel zu begegnen, nutzen immer mehr Kommunen digitale Möglichkeiten. Erneut werden beispielsweise Stellenausschreibungen auf der eigenen Internet-Seite von den Befragten als wichtigster Kommunikationskanal für die Mitarbeitergewinnung genannt. Einen klaren Bedeutungszuwachs verzeichneten Online-Anzeigen in Jobbörsen. Auch weitere Online-Kanäle oder -Maßnahmen haben bei der Mitarbeitergewinnung in den Kommunen an Bedeutung gewonnen – unter anderem der Auftritt in sozialen Netzwerken. Dennoch zeige sich wie in der Vorgängerumfrage 2012 weiterhin Nachholbedarf bei der Web-Nutzung.
Zentrale Ansatzpunkte für eine bessere Position der Kommunen als Arbeitgeber für Fachkräfte sind laut der Studie außerdem der E-Government-Ausbau, die Digitalisierung von Verwaltungsabläufen sowie das Schließen der immer noch vorhandenen Lücken bei der digitalen Infrastruktur. Insgesamt nennen die Befragten die Digitalisierung an zweiter Steller der wichtigsten Themenfelder für die Zukunft ihrer Kommune jenseits des Bereichs Personal und Demografie.
Fast 500 Teilnehmer
An der Studie haben laut den Herausgebern 481 Kommunalverwaltungen aus 12 der 13 Flächenländer teilgenommen. Der größte Anteil komme mit 24 Prozent aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Baden-Württemberg und Niedersachsen mit 18 und 16 Prozent. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) arbeite in kleinen Kernverwaltungen mit bis zu 50 Vollzeitstellen. Weitere 20 Prozent seien in Verwaltungen mit 51 bis 100 Vollzeitstellen beschäftigt. Sechs Prozent der Befragten arbeiten in großen Kernverwaltungen mit mehr als 500 Vollzeitstellen. Beantwortet wurden die Fragen zu fast 50 Prozent von der Leitung des Haupt- oder des Personalamts, teilen Innovators Club und publecon weiter mit. Zu 25 Prozent antworteten die Bürgermeister, zu 14 Prozent Personal- und Sachbearbeiter, zu sieben Prozent die Büro- und Geschäftsstellenleiter, zu fünf Prozent die Kämmerer und zu einem Prozent die Stabsstelle für Demografie.
(ve)
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