[26.9.2019] Mit der Initiative „Digital für alle“ wollen 21 Organisationen die digitale Teilhabe in der Gesellschaft fördern. Das Ziel: Niemand soll sich im digitalen Wandel verloren fühlen. Dass diesbezüglich Nachholbedarf besteht, zeigt eine Studie von Bitkom Research.
Allen Menschen in Deutschland sollte es möglich sein, sich selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. Mit diesem Ziel haben jetzt 21 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wirtschaft und öffentlicher Hand die Initiative „Digital für alle“ gestartet. Mit dabei sind beispielsweise der Branchenverband Bitkom, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Die Initiative will am 19. Juni 2020 erstmals einen bundesweiten Digitaltag ausrichten. Deutschlandweit sollen an diesem Tag Veranstaltungen und Aktivitäten stattfinden, welche die Digitalisierung erklären, erlebbar machen, Wege zu digitaler Teilhabe aufzeigen und Raum für kontroverse Debatten schaffen. Dazu zählen öffentliche Vorträge, Diskussionen und Streitgespräche, die Vorführung digitaler Technologien in Vereinen, Behörden und Unternehmen sowie das Schaffen eines breiten Diskursraums auch über digitale Kanäle.
Niemand soll verloren gehen
Die Bandbreite des Digitaltags reicht von lokalen Bürgersprechstunden via Messenger über digitale Erlebnisreisen mit der Virtual-Reality-Brille in Senioreneinrichtungen bis hin zu Smart-Home-Vorführungen in Handwerksbetrieben, kündigt die Initiative an. „Wir wollen erreichen, dass niemand im digitalen Wandel verloren geht und sich niemand verloren fühlen muss“, sagt Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetags für die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände. „In einem breiten gesellschaftlichen Bündnis wollen die Kommunen einer digitalen Spaltung der Gesellschaft konsequent entgegenwirken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Denn digitale Kompetenzen sind für unser Leben heute elementar.“ Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands, ergänzt: „Beim Thema Digitalisierung geht es auch um gesellschaftliche Teilhabe. Damit der digitale Wandel gelingt, müssen wir als Gesellschaft dafür sorgen, dass alle die Möglichkeit haben, diesen Prozess mitzugestalten. Am Digitaltag machen wir uns dafür stark, dass alle Menschen im ländlichen Raum, egal welchen Alters, fit gemacht werden für die Zukunft.“
Digitalisierung kommt nicht bei allen an
Dass im Bereich der digitalen Teilhabe Nachholbedarf besteht, zeigt eine Studie von Bitkom Research. Mehr als 1.000 Bürger ab 16 Jahren sind für die Untersuchung befragt worden. Auf die offene Frage nach spontanen Assoziationen zum Begriff Digitalisierung äußerten 27 Prozent Bedenken. Datensicherheit, Cyber-Kriminalität oder der mögliche Verlust ihres Arbeitsplatzes bereiten ihnen Sorgen. Elf Prozent der Befragten stellen hingegen Vorteile der Digitalisierung heraus: mehr Komfort im Alltag sowie Zeit-, Kosten- und Wegersparnisse. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit bezeichnet die Digitalisierung in der Umfrage grundsätzlich als Chance, 31 Prozent der Befragten sehen darin eine Gefahr. 81 Prozent bewerten wiederum den Einzug digitaler Technologien in alle Lebensbereiche eher positiv, jeder Sechste sehe diese Entwicklung eher negativ. Jeder Achte gab an, die zunehmende Technisierung abzulehnen und neue technische Geräte oder digitale Dienstleistungen nur zu nutzen, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Vier von zehn Befragten der Altersgruppe 65 plus würden lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben, bei den Jüngeren ist es jeder Achte.
(ve)
https://www.digitaltag.eu
Stichwörter:
Panorama,
Bitkom,
Deutscher Landkreistag,
Deutscher Städtetag,
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB),
Verband kommunaler Unternehmen (VKU),
Bürgerbeteiligung