[9.3.2020] Die Deutsche Telekom wurde mit dem Ausbau des Breitband-Netzes im Ennepe-Ruhr-Kreis beauftragt. Mit Fördergeldern in Höhe von 19,4 Millionen Euro sollen alle neun kreisangehörigen Kommunen mit schnellem Internet versorgt werden.
Landrat Olaf Schade hat für den Ennepe-Ruhr-Kreis einen Vertrag mit der Deutschen Telekom zum geförderten Breitband-Ausbau im Kreisgebiet unterzeichnet. Mithilfe von Fördergeldern des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von insgesamt 19,4 Millionen Euro werden in allen neun kreisangehörigen Städten Lücken in der Versorgung mit schnellem Internet geschlossen, informiert die Kommune. Der erste Spatenstich sei für April 2020 geplant. Der Ausbau erfolge flächendeckend in Gebieten, die der Kreis 2017 gemeinsam mit den Städten in einer Kooperationsvereinbarung definiert hatte. Das gelte vor allem für Außenbereiche, die bislang unterversorgt sind, also mit einer Download-Geschwindigkeit von unter 30 Mbit/s auskommen müssen. „Für weit mehr als 4.000 Adressen wird sich die Situation in den kommenden drei Jahren deutlich verbessern“, freut sich Landrat Schade. Denn laut Angaben des Ennepe-Ruhr-Kreises werden nach dem großflächigen Ausbau in Glasfaser 98 Prozent der Haushalte in den geförderten Bereichen zuverlässig eine Datenübertragungsrate von mindestens 50 MBit/s im Downstream aufweisen.
Großflächiger Ausbau
Der Ausbau sei von der Telekom bis Dezember 2022 geplant. 80 Prozent der Haushalte hätten die Aussicht auf eine zuverlässige Rate von mindestens 100 MBit/s. Unternehmen in den Ausbaugebieten sollen künftig Raten von mindestens einem GBit/s symmetrisch zur Verfügung stehen. Symmetrisch bedeute dabei, dass sowohl im Download als auch im Upload dieselbe Bandbreite garantiert wird – eine Einschränkung durch andere Anschlussnehmer auf der gleichen Leitung sei ausgeschlossen.
Die Telekom plane die Glasfaser-Anschlüsse in der so genannten FTTH-Technik (Fibre to the Home) auszuführen. Der Großteil der neuen Netze soll also in Glasfaser bis zum Haus- beziehungsweise Wohnungsanschluss gebaut werden, statt wie bisher üblich auf den letzten Metern mit Kupfer- oder Koaxialkabeln. Der Vorteil davon sei, dass mit dem großflächigen Ausbau in Glasfaser die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, den Anschlussnehmern extrem schnelles Internet anzubieten, da mit diesen Netzen grundsätzlich Datenströme im Gigabit-Bereich möglich seien. „Der flächendeckende Breitband-Ausbau ist eine entscheidende Verbesserung für den Ennepe-Ruhr-Kreis“, erklärte Landrat Schade. „Schnelles Internet ist längst nicht mehr nur wünschenswert, sondern entscheidend für die Teilhabe der Bürger und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.“
Kooperation als Voraussetzung
Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Ennepe-Ruhr-Kreis und den neun angehörigen Städten Anfang 2017 war laut eigenen Angaben die Voraussetzung für eine Bewerbung des Kreises um Fördermittel für den Breitband-Ausbau. Im Dezember 2017 hätte der Bund vorläufig die gemäß seiner „Richtlinie für die Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ möglichen 50 Prozent der beantragten Mittel gebilligt. Der Antrag des Kreises auf Kofinanzierung durch das Land Nordrhein-Westfalen in Höhe von weiteren 50 Prozent (Gevelsberg und Breckerfeld 40 Prozent) sei ebenfalls positiv beschieden worden. Nach einer europaweiten Ausschreibung wurde der Auftrag dann an die Deutsche Telekom vergeben, berichtet der Landkreis. Die letztlich insgesamt benötigten Finanzmittel in Höhe von 19,4 Millionen Euro hätten Bund und das Land Nordrhein-Westfalen endgültig im Dezember 2019 bewilligt.
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