BSI:
Warnung vor wurmfähiger Schwachstelle


[13.3.2020] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt vor einer kritischen wurmfähigen Schwachstelle in Windows.

Eine Schwachstelle im Microsoft-Produkt Windows ermöglicht Schadprogrammen neben gezielten Angriffen auch die selbstständige wurmartige Ausbreitung in betroffenen IT-Netzwerken. Das teilt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit. Da derzeit kein Patch zur Schließung der Sicherheitslücke zur Verfügung stehe, schätzt die Behörde die Lage als kritisch ein. Microsoft hätte bislang nur einen Workaround zur Verfügung stellen können, mit dem die Ausnutzung der Schwachstelle auf SMB-Servern verhindert werden kann. Für einzelne SMB-Clients sei der Workaround nicht geeignet, daher sollte bei betroffenen SMB-Clients eine vollständige Deaktivierung von SMB erwogen werden, so das BSI. Ein ähnliches Szenario hätte 2017 zu den IT-Sicherheitsvorfällen WannaCry und NotPetya geführt.

Bislang keine aktive Ausnutzung bekannt

Dem BSI ist bislang laut eigenen Angaben keine aktive Ausnutzung der Schwachstelle bekannt. Da die Sicherheitslücke jetzt jedoch öffentlich bekannt geworden ist, könnte sich dies kurzfristig ändern. Das BSI rät daher dringend dazu, den von Microsoft beschriebenen Workaround umzusetzen. Außerdem sollte ein Patch, sobald er zur Verfügung steht, kurzfristig eingespielt werden. Zugriffe aus dem Internet auf den von SMB verwendeten Port 445/tcp sollten grundsätzlich von der Firewall geblockt werden Für SMB-Clients der betroffenen Windows-Versionen sollte, bis zur Schließung der Schwachstelle, eine vollständige Deaktivierung von SMB beziehungsweise eine netzwerkseitige Unterbindung geprüft werden. Das BSI hat laut eigenen Angaben eine entsprechende Cyber-Sicherheitswarnung an die Bundesverwaltung, die Betreiber Kritischer Infrastrukturen, die Teilnehmer der Allianz für Cyber-Sicherheit und weitere Partner versandt.

Workaround von Microsoft

Betroffen sei das SMBv3-Protokoll der folgenden Windows-Versionen: Windows 10 SAC (Semi-Annual Channel) 1903 und 1909 (32/64bit und ARM64) sowie Windows Server SAC 1903 und 1909. Windows 10 LTSC (Long Term Servicing Channel) 2016 und 2019 sowie Windows Server LTSC 2016 und 2019 sind von der Schwachstelle nicht betroffen.
SMB sei ein zentraler Bestandteil der Netzwerkdienste von Windows und komme unter anderem für den Zugriff auf Dateien auf Netzlaufwerken oder die Freigabe von Druckern zum Einsatz. SMB-Server/Client sei nicht mit Windows-Server/Client zu verwechseln. Auch unter Windows 10 komme die SMB-Server-Komponente zum Beispiel für die Freigabe von Netzlaufwerken zum Einsatz. Der von Microsoft bereitgestellte Workaround bewirkt, dass die Komprimierung von SMBv3 deaktiviert wird, informiert das BSI.
Seit Donnerstagabend (12. März 2020) stellt Microsoft laut BSI Sicherheitsupdates zur Behebung der Schwachstelle für alle betroffenen Windows-Versionen zur Verfügung. Aufgrund der Kritikalität der Schwachstelle empfiehlt das BSI, das Sicherheitsupdate umgehend und flächendeckend auf allen betroffenen Systemen einzuspielen. (co)

Sicherheitsupdates von Microsoft (Deep Link)
Von Microsoft empfohlener Workaround (Deep Link)
https://www.bsi.bund.de

Stichwörter: IT-Sicherheit, BSI, Microsoft, Windows, SMB-Clients, Schadprogramme



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich IT-Sicherheit
IT-Sicherheit: Widerstandskraft stärken Interview
[10.4.2024] Die EU-Richtlinie NIS2 soll die Cyber-Sicherheit in Europa erhöhen. Von den Vorgaben sind deutlich mehr KRITIS-Unternehmen betroffen als bislang. Kommune21 sprach mit Dirk Arendt von Trend Micro darüber, wie ein Cyber-Risiko-Management aussehen muss. mehr...
Dirk Arendt
Net at Work: Zertifizierte E-Mail-Sicherheit Interview
[2.4.2024] Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die Lösung für E-Mail-Sicherheit des Herstellers Net at Work nach BSZ zertifiziert. Stefan Cink, Director Business and Professional Services, erklärt, was das für kommunale Kunden bedeutet. mehr...
Stefan Cink, Director Business and Professional Services bei Net a Work
BSI: Viele Exchange-Server ungeschützt
[27.3.2024] Microsoft Exchange ist ein weit verbreiteter E-Mail- und Groupware-Server. Veraltete Systeme und nicht eingespielte Updates eröffnen kritische Sicherheitslücken. Das BSI geht davon aus, dass etwa die Hälfte aller Exchange-Server in Deutschland verwundbar ist und rät dringend, den Patch-Stand zu prüfen und zu aktualisieren. mehr...
Tausende Microsoft-Exchange-Server in Deutschland sind nach BSI-Angaben für kritische Schwachstellen verwundbar, weil Updates nicht durchgeführt wurden.
Märkischer Kreis/Iserlohn: Fortschritte nach Hacker-Angriff auf SIT
[25.3.2024] Nach einem erfolgreichen Cyber-Angriff auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen-IT waren auch zahlreiche Kommunen zwangsweise offline. Nun gibt es gute Nachrichten: Der Märkische Kreis und die Stadt Iserlohn melden, dass viele Dienstleistungen für Bürger wieder online zugänglich sind. mehr...
Nach dem Cyber-Angriff auf den IT-Dienstleister SIT laufen die Bürgerportale im Märkischen Kreis und in Iserlohn wieder.
Herne: KI schützt vor Cyber-Attacken
[19.3.2024] Die Stadt Herne nutzt künftig eine KI-basierte Lösung von Glasfaser Ruhr und Link11, um Cyber-Attacken abzuwehren. Die Technologie bietet nicht nur eine Echtzeit-Überwachung des Datenverkehrs, sondern auch eine sofortige Erkennung und Neutralisierung von Bedrohungen, ohne dass die Performance darunter leidet.
 mehr...
Suchen...

 Anzeige

 Anzeige

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich IT-Sicherheit:
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
D-Trust GmbH
10969 Berlin
D-Trust GmbH
NCP engineering GmbH
90449 Nürnberg
NCP engineering GmbH
Aktuelle Meldungen