[16.4.2020] Eine Umfrage der Materna-Tochter Infora hat ergeben, dass die Umsetzung digitaler Verwaltungsleistungen dringend beschleunigt werden muss. Nur so könnten Verwaltungen den Anforderungen durch das OZG rechtzeitig nachkommen.
Die Umsetzung digitaler Verwaltungsleistungen muss auf allen Verwaltungsebenen beschleunigt werden, um den OZG-Stichtag Ende 2022 zu erfüllen – das ergab eine Umfrage unter Verwaltungsexperten durch das Materna-Tochterunternehmen Infora. Insgesamt befänden sich zu viele Vorhaben noch im Anfangsstadium, fasst Materna die Ergebnisse zusammen. Es bestehe noch erheblicher Planungs- und Umsetzungsbedarf aufseiten der Verwaltungen.
Befragt worden seien im Februar 2020 knapp 60 der über 250 Teilnehmer der Berliner Anwendertage – einem jährlich von Infora veranstalteten Digitalforum für die öffentliche Verwaltung im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Die teilnehmenden Verwaltungsexperten hätten die höchste Priorität darin gesehen, die Interaktion mit dem Antragsberechtigten bestmöglich zu gestalten. Sehr hohe Bedeutung würden sie zudem dem Prozess-Management sowie der weiteren Organisation, Steuerung und Veränderung ihrer Behörde beimessen.
Ganzheitliche Digitalisierung
Die Befragung zeige, dass die Behörden Digitalisierung ganzheitlich betrachten. Im Zuge der technologischen Veränderungen würden sie auch ihre Mitarbeiter auf neue Arbeitsweisen vorbereiten. Zu den größten Herausforderungen bei der Organisation, Steuerung und Veränderung zählt für 83 Prozent der Befragten das Akzeptanz-Management dicht gefolgt von der Organisationskultur mit 71 Prozent, informiert Materna. Die Teilnehmer würden zudem mehrheitlich die Notwendigkeit sehen, die eigenen Personalbedarfe qualitativ (im Hinblick auf Kompetenzen) und quantitativ zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Deutlich mache die Befragung auch, dass die deutsche Verwaltung bürger- und unternehmensfreundlich denkt: 68 Prozent der Befragten hätten geäußert, dass bei der Gestaltung der Interaktion mit Bürgern und Unternehmen die Aspekte Nutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit besonders relevant sind. Bedenklich ist aus Sicht von Materna und Infora: Nur 34 Prozent der Befragten würden eine hohe Relevanz für Datenschutz und IT-Sicherheit bei der Umsetzung des OZG sehen.
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