[20.5.2020] München plant für die gesamte Stadtverwaltung die digitale Zeiterfassung einzuführen. Ausgangspunkt dafür bildet ein Pilotprojekt, an dem 130 Beschäftigte des Personal- und Organisationsreferats teilnehmen.
Goodbye Stempelkarte heißt es für 130 Mitarbeiter aus dem Personal- und Organisationsreferat (POR) der Münchner Stadtverwaltung. Denn dort wurde im März 2020 das Pilotprojekt digitale Zeiterfassung gestartet, teilt die bayerische Landeshauptstadt mit.
Zuständig für die übergreifende Einführung einer digitalen Zeiterfassung bei der Stadt München sei das Projekt Workforce Management (WFM) im Rahmen des Programms neoHR (
wir berichteten). Das Personal- und Organisationsreferat (POR) arbeite dabei eng mit dem IT-Referat und der Branddirektion zusammen. Hier umfasse es auch die Einführung eines digitalen Dienstplansystems, das im Januar 2022 bei der Branddirektion verfügbar sein soll. Deutlich früher, Ende 2020, soll damit begonnen werden, die digitale Zeiterfassung stadtweit auszurollen. Dann würden Eigen- und Sonderlösungen abgelöst. Für die digitale Zeiterfassung sei die webbasierte Lösung der ATOSS Software AG ausgewählt worden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll auch eine Smartphone-App dazukommen.
Knut Hüneke, Mitarbeiter des POR und einer der Gesamtprojektleiter Workforce Management, zieht nach den ersten Wochen eine positive Bilanz: Bei den Beschäftigten in der Pilotgruppe habe die digitale Zeiterfassung gut funktioniert. Natürlich seien im System noch nicht alle möglichen Funktionen erfasst und einige richtig komplizierte Fälle würden auch noch Kopfzerbrechen bereiten. Aber das sei in einem solchen Piloten normal.
Veränderung der Arbeitskultur
Für Hüneke steht fest: „Im Pilotprojekt geht es genau darum, Erfahrungen zu sammeln, Anregungen aufzunehmen und Wünsche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einzubeziehen. Es muss dann nach und nach entschieden werden, ob, was und wie alles genau umgesetzt wird.“
Die digitale Zeiterfassung ist nicht nur ein technisches Projekt, informiert die Stadt München. Vielmehr gehe damit auch eine Kulturveränderung einher. So bedürfe es einer mentalen Umstellung, nicht nur an Arbeitsbeginn und -ende zu denken, sondern auch wirklich alle Pausen und Zeiten genau einzutragen. Zeitgleich werde den Beschäftigten mehr Selbstverantwortung und somit Vertrauen entgegengebracht. Die digitale Zeiterfassung biete zudem deutlich mehr Flexibilität bei der persönlichen Arbeitsplanung.
In diesem Jahr sei erst einmal die Ausweitung der digitalen Zeiterfassung für das gesamte POR geplant. Anfang 2021 sollen dann auch die Mitarbeiter des IT-Referats ihre Arbeitszeiten digital mit dem neuen Tool erfassen. Perspektivisch soll dies allen Beschäftigten der Stadt und an jedem Endgerät möglich sein.
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