Serie 10 Gebote für Kommunen:
8 – Kommunen müssen denken wie Unternehmen


[22.6.2020] Da ihre Existenz gesichert ist, halten viele Kommunen es nicht für zwingend notwendig, sich weiterzuentwickeln, schreibt Autor Dominic Multerer. Um jedoch für künftige Herausforderungen gewappnet zu sein, rät er ihnen dringend zum marktorientierten Denken und Handeln.

Dominic Multerer Eine Kommune unterscheidet sich in ihrer Arbeitsweise kaum von Unternehmen. Dieser Ansicht ist Marketing- und Vertriebsexperte Dominic Multerer. Im Gegensatz zu Kommunen habe die Wirtschaft jedoch über einen sehr langen Zeitraum gelernt, sich stetig weiterzuentwickeln und an neue Anforderungen anzupassen. Denn täten Unternehmen das nicht, fege sie der Wettbewerb vom Markt. Kommunen hingegen gefielen sich derzeit noch in ihrer Rolle als verwaltendes Organ. Viele von ihnen erachten es auch besonders vor dem Hintergrund ihrer hoheitsrechtlichen Aufgaben als nicht notwendig, sich weiterzuentwickeln, erklärt Multerer. Aber anstatt stolz darauf zu sein, nichts zu verändern, seien künftig Gestaltung und Veränderung angesagt. Dazu würden eben auch die Digitalisierungen, Neustrukturierungen oder kundenorientiertes Handeln gehören. Hierfür müssten Mitarbeiter durch Fortbildungen auf den neuesten Stand gebracht und alle Entwicklungsthemen auch ernst genommen werden. Nur wer das begreife, könne Kommunen langfristig nach vorne bringen.
Angesichts der künftigen Aufgaben, des wachsenden Wettbewerbs, einer pluralistischen Gesellschaft, der Globalisierung und immer neuen, intelligenter werdenden Technologien kämen Städte und Gemeinden gar nicht um marktorientiertes Denken herum. Dafür sei es aber notwendig, alte, teilweise über Jahrzehnte gewachsene und gepflegte Zöpfe abzuschneiden.

Auslagerung und Kooperation

Um das zu tun, muss beispielsweise das Leistungsangebot der Gemeinde im Zusammenhang mit den Kernkompetenzen hinterfragt werden, schreibt der Autor. Schon hier beginne unternehmerisches Denken. So könnte eine Möglichkeit für die Kommune sein, durch Auslagerung und Kooperationen effizienter zu arbeiten.
Als Kommune nun aber als marktwirtschaftliches Unternehmen anzutreten und der Privatwirtschaft Konkurrenz zu machen, sei wiederum falsch verstandenes Handeln. Denn: Erwerbswirtschaftlich-fiskalische Unternehmungen sind den Kommunen laut Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts untersagt. Im Mittelpunkt kommunaler Aktivitäten steht die Erfüllung eines öffentlichen Zwecks. Städte und Gemeinden können sich aber sehr wohl an den Grundsätzen unternehmerischen Handelns orientieren und sich NGOs als Vorbild nehmen, so Multerer. Denn diese dürften ebenfalls nicht gewinnbringend arbeiten, stünden aber ebenso wie Kommunen im Wettbewerb um Finanzierung und Sichtbarkeit.
(co)

Zum YouTube-Video „Gebot 8: Kommunen müssen denken wie Unternehmen“ (Deep Link)
http://www.10gebote.dominic-multerer.de

Stichwörter: Panorama, 10 Gebote für Kommunen, Wettbewerb

Bildquelle: Dominic Multerer

Druckversion    PDF     Link mailen




 Anzeige


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Panorama
München: Gebärdensprach-Avatar für Gehörlose
[1.6.2023] Die Landeshauptstadt München beteiligt sich mit vielen weiteren Kommunen an der Entwicklung eines kommunalen Gebärdensprach-Avatars. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sollen künftig Texte von Internet-Seiten automatisch in die Deutsche Gebärdensprache übersetzt werden. mehr...
Der Gebärdensprach-Avatar Livian soll künftig kommunale Informationsangebote für gehörlose Menschen besser zugänglich machen.
Nürnberg: Bayerischer Digitalpreis für die Verwaltung
[25.5.2023] Neben Start-ups und Einzelpersonen wurde in diesem Jahr erstmals eine Kommunalverwaltung mit dem Bayerischen Digitalpreis B.Digital ausgezeichnet. Für das Engagement bei der Digitalisierung kommunaler Verwaltungsdienstleistungen belegt das Team aus Nürnberg den dritten Platz. mehr...
Das Team Online-Services der Stadt Nürnberg erhielt für die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen den Bayerischen Digitalpreis 2023.
BMDV: Digitaler ÖPNV
[23.5.2023] Mit 60 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) digitale Projekte von Kommunen und Verkehrsträgern zur Verbesserung des Mobilitätsangebots. mehr...
KGSt: Ein modernes Fördersystem für Kommunen
[16.5.2023] Kommunen sehen sich einer Vielzahl von Förderprogrammen auf Bundes- und Länderebene gegenüber, um Finanzierungslücken zu schließen. Doch das Förderwesen ist stark bürokratisiert. Die KGSt hat jetzt ein Positionspapier mit Vorschlägen zu dessen Modernisierung vorgelegt. mehr...
Bund und Länder sollten Kommunen den Weg durch die Förderlandschaft erleichtern.
Düsseldorf: Dokumente aus der Box
[11.5.2023] Im Bürgerbüro Holthausen der Stadt Düsseldorf beantragte Personalausweise oder Reisepässe können über eine neue Dokumentenausgabebox jetzt unabhängig von den Öffnungszeiten der Behörde abgeholt werden. mehr...
Neue Dokumentenausgabebox im Bürgerbüro Holthausen: Per QR-Code und Eingabe des Geburtsdatums lässt sich das zugehörige Fach öffnen.
Weitere FirmennewsAnzeige

Stadt Essen nutzt Eingangsrechnungsworkflow der xSuite im großen Stil: Sichere Planung durch Rechnungsworkflow
[23.3.2023] Essen ist eine moderne Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole im Herzen des Ruhrgebiets. Sie ist Konzernzentrale, zum Beispiel für RWE AG, Evonik Industries AG, E.ON Ruhrgas AG, GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH und Hochtief AG. Die Messe Essen ist etabliert unter den Top-Ten der deutschen Messeplätze. Was viele Besucher angesichts der modernen Essener Skyline verblüfft: Die Geschichte der Stadt ist älter als die Berlins, Dresdens oder Münchens. Essen feierte im Jahr 2002 das 1150-jährige Jubiläum von Stift und Stadt Essen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich Panorama:
Telecomputer GmbH
10829 Berlin
Telecomputer GmbH
AIDA ORGA GmbH
75391 Gechingen
AIDA ORGA GmbH
JCC Software
48149 Münster
JCC Software
Aktuelle Meldungen