[4.9.2020] Das Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) ist in Hessen seit zehn Jahren in Betrieb. Inzwischen sind Geodaten der Plattform bundesweit erhältlich und stoßen mit monatlich 15.000 Anfragen auf großes Interesse.
Die Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) stellt seit nunmehr zehn Jahren flächendeckend digitale Geobasisdaten im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) bereit. Hessen war im Februar 2010 das erste Flächenbundesland, das auf dieses System umgestellt hat, berichtet die HVBG. Auf Basis des ALKIS können Auskünfte aus dem Liegenschaftskataster erteilt werden, zudem können Kunden Daten und Produkte des Liegenschaftskatasters erwerben. ALKIS ist eine Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV).
Neben dem Bestand aller katastertechnisch relevanten Informationen wie Flurstücken, Gebäuden und Eigentümern ist insbesondere die strukturierte Abbildung ein großer Vorteil, so die HVBG. Mittels harmonisierter Datenbestände lassen sich aktuelle Situationen in Form von Auszügen aus der Liegenschaftskarte übersichtlich darstellen. ALKIS ermögliche so im Sinne der Grundbuchordnung die eigentumsrechtliche Sicherung von Grund und Boden als Verzeichnis sämtlicher Grundstücke des Landes. Das System stelle jedoch auch eine Entscheidungs- und Planungsgrundlage für zahlreiche Projekte aus Verwaltung, Politik und Gesellschaft dar, da es Gebäude und Grundstücke detailliert darstelle. Bereiche wie der Breitband-Ausbau, der Nahverkehr, die Energiewende oder der Umweltschutz benötigen den Zugriff auf solche Geobasisdaten, um Vorhaben in die Tat umzusetzen. ALKIS sei somit seit zehn Jahren eine essenzielle Grundlage vieler Projekte, vor allem im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet, erklärt Henrik Hübner, der kommissarische Leiter des Dezernats Geobasis Liegenschaften im Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG). „Die Anzahl der Projekte, in der das digitale Liegenschaftskataster Planungssicherheit schafft, ist kaum zu beziffern“, so Hübner.
Zugriff bundesweit
Die hoheitliche Zuständigkeit für das Liegenschaftskataster liegt bei den Bundesländern, sodass sich jedes selbst für die Umsetzung und Einführung von ALKIS verantwortlich zeigt. Seit dem Jahr 2015 sind bundesweit ALKIS-Daten erhältlich, sie werden Verwaltungen, Kommunen und Unternehmen in der Regel gegen Gebühr zur Verfügung gestellt und können von anderen Fachinformationssystemen genutzt werden. Der Zugriff erfolgt über das Portal Geodaten online. Derzeit werden rund 15.000 Zugriffe im Monat verzeichnet.
(sib)
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