Cyber-Sicherheit:
Baden-Württemberg bündelt Kräfte


[30.9.2020] Mit einer neuen Cybersicherheitsagentur sowie einer Cyberwehr will sich Baden-Württemberg besser gegen Angriffe aus dem Internet schützen. Die neue Agentur soll relevante Akteure vernetzen und die aktuelle Lage im Blick behalten. Im Falle eines Angriffs kommt die Cyberwehr zur Hilfe.

Mit gebündelten Kräften will Baden-Württemberg die Cyber-Sicherheit im Land stärken. Wie das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration mitteilt, hat das Kabinett dazu nicht nur ein Gesetz zur Verbesserung der Cyber-Sicherheit, sondern auch Eckpunkte für eine Cybersicherheitsstrategie zur Anhörung freigegeben. Kernstück der Cybersicherheitsstrategie sei eine Cybersicherheitsagentur. Als eigene Landesoberbehörde soll sie mit einer Aufbauphase Anfang 2021 ihre Arbeit aufnehmen und Akteure der Cyber-Sicherheit vernetzen. Die Agentur soll Daten zur aktuellen Cybersicherheitslage und zu Angriffsszenarien im Land sammeln, dokumentieren und auswerten. Anhand der gesammelten Informationen erstelle sie dann ein landesweites Lagebild, das sie zielgruppenorientiert weitergebe und bei Bedarf durch Warnungen ergänze. Außerdem soll sie Bürger, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zum Thema Cyber-Sicherheit sensibilisieren und mit Beratung konkrete Hilfeleistung bieten. Ferner agiere sie über die Landesgrenzen hinaus als Ansprechpartner für Akteure der Cyber-Sicherheit im Bund, in der Europäischen Union sowie darüber hinaus international.

Cyberwehr hilft

„Mit der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche steigt die Gefahr von Cyber-Angriffen“, sagt der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl. „Und diese können erhebliche Schäden anrichten, Unternehmen und Verwaltungen lahmlegen oder den unerlaubten Zugriff auf sensible Daten ermöglichen. Wir brauchen deshalb dringend eine übersichtliche und schlagkräftige Cybersicherheitsarchitektur. Durch die Bündelung aller Kräfte und den ganzheitlichen Ansatz unserer Cybersicherheitsstrategie können die aktuellen und künftigen Herausforderungen, Bedrohungs- und Gefährdungslagen besser bewältigt werden.“ Wie das Innenministerium mitteilt, stellt das Land für die Erhöhung der Cyber-Sicherheit Mittel in Höhe von insgesamt 13 Millionen Euro im Staatshaushalt 2020/2021 zur Verfügung. Für die Cybersicherheitsagentur habe der Gesetzgeber insgesamt 83 Stellen genehmigt.
Laut Ministerium wird auch die so genannte Cyberwehr Teil der baden-württembergischen Cybersicherheitsarchitektur. Gestartet als Pilotprojekt in der Region Karlsruhe bieten die Experten der Cyberwehr seit September 2020 landesweit allen Unternehmen bei einem Angriff praktische Hilfe. Das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration fördert das erfolgreiche Projekt laut eigenen Angaben auch in der jetzt anlaufenden zweiten Förderphase. (ve)

https://www.baden-wuerttemberg.de

Stichwörter: IT-Sicherheit, Baden-Württemberg, Modellprojekte Smart Cities, Freiburg, Mannheim, Aalen, Heidenheim



Druckversion    PDF     Link mailen


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich IT-Sicherheit
BSI: Viele Exchange-Server ungeschützt
[27.3.2024] Microsoft Exchange ist ein weit verbreiteter E-Mail- und Groupware-Server. Veraltete Systeme und nicht eingespielte Updates eröffnen kritische Sicherheitslücken. Das BSI geht davon aus, dass etwa die Hälfte aller Exchange-Server in Deutschland verwundbar ist und rät dringend, den Patch-Stand zu prüfen und zu aktualisieren. mehr...
Tausende Microsoft-Exchange-Server in Deutschland sind nach BSI-Angaben für kritische Schwachstellen verwundbar, weil Updates nicht durchgeführt wurden.
Märkischer Kreis/Iserlohn: Fortschritte nach Hacker-Angriff auf SIT
[25.3.2024] Nach einem erfolgreichen Cyber-Angriff auf den kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen-IT waren auch zahlreiche Kommunen zwangsweise offline. Nun gibt es gute Nachrichten: Der Märkische Kreis und die Stadt Iserlohn melden, dass viele Dienstleistungen für Bürger wieder online zugänglich sind. mehr...
Nach dem Cyber-Angriff auf den IT-Dienstleister SIT laufen die Bürgerportale im Märkischen Kreis und in Iserlohn wieder.
Herne: KI schützt vor Cyber-Attacken
[19.3.2024] Die Stadt Herne nutzt künftig eine KI-basierte Lösung von Glasfaser Ruhr und Link11, um Cyber-Attacken abzuwehren. Die Technologie bietet nicht nur eine Echtzeit-Überwachung des Datenverkehrs, sondern auch eine sofortige Erkennung und Neutralisierung von Bedrohungen, ohne dass die Performance darunter leidet.
 mehr...
NIS2-Richtlinie: Schutz vor Cyber-Kriminellen Bericht
[12.2.2024] Um den Gefahren aus dem Cyber-Raum zu begegnen hat die EU die Richtlinie NIS2 erlassen. Die Vorgaben müssen bis Mitte Oktober 2024 umgesetzt werden. Der IT-Dienstleister Axians gibt Tipps, wie Kommunen und kommunale Unternehmen jetzt vorgehen sollten. mehr...
Die EU-Richtlinie NIS2 soll die Cyber-Sicherheit erhöhen.
ITEBO: IT-Grundschutz für kleine Kommunen
[8.2.2024] Ein neues Angebot von ITEBO zur IT-Sicherheit soll insbesondere kleineren Kommunen einen praxisnahen und leicht umsetzbaren Einstieg in den IT-Grundschutz ermöglichen. Der Check basiert auf BSI-Empfehlungen. mehr...
Suchen...

 Anzeige



Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen
Ausgewählte Anbieter aus dem Bereich IT-Sicherheit:
GISA GmbH
06112 Halle (Saale)
GISA GmbH
procilon GmbH
04425 Taucha bei Leipzig
procilon GmbH
ITEBO GmbH
49074 Osnabrück
ITEBO GmbH
beyond SSL GmbH
90619 Trautskirchen
beyond SSL GmbH
Aktuelle Meldungen