[12.11.2020] Verimi und Fraunhofer AISEC, die beide an Konzepten zur digitalen Identität arbeiten, fusionieren ihre Konsortien zum gemeinsamen Projekt „Deutschland ID (DeID)“. Die Leitung übernimmt das Fraunhofer AISEC. DeID nimmt an einem Innovationswettbewerb des BMWi teil.
Mit dem Innovationswettbewerb „Schaufenster Sichere Digitale Identitäten“ (SDI) will das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) neue Ansätze für offene, interoperable und einfach nutzbare ID-Ökosysteme fördern, die in Modellregionen anwendungsnah erprobt werden sollen. In diesem Rahmen fusionieren zwei Projektkonsortien, die bisher jeweils vom Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (AISEC) und dem Log-in-Dienst Verimi geführt wurden. Wie das Fraunhofer AISEC und Verimi mitteilen, wollen sie sich mit dem gemeinsamen Konzept „Deutschland ID (DeID)“ für die dreijährige Umsetzungsphase des BMWi-Förderaufrufs bewerben. Unter der Leitung des Fraunhofer AISEC bewerben sich demnach etwa 35 Partner aus Forschung, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung gemeinsam beim BMWi, um einen Standard für sichere, digitale Identitäten in Deutschland und Europa zu entwickeln. Ziel sei es, durch den einheitlichen Standard die Grundlage für branchenübergreifende Zusammenarbeit im Identitätsmanagement zu legen. Das beinhalte die technische, semantische und fachliche Interoperabilität sowie auch Leitlinien für Datenschutz, Informationssicherheit und Benutzbarkeit. Mit einer Entscheidung der SDI-Jury ist bis Mitte Dezember 2020 zu rechnen.
Ganzheitlicher Interoperabilitätsansatz
Die DeID bringe in ihrem Umsetzungskonzept „Deutschlands stärkste eID-Provider zusammen“, heißt es in der Meldung von Fraunhofer und Verimi. Damit integriere DeID lokal, verteilt und zentral ausgerichtete Identitätslösungen für alltagsrelevante Anwendungen in zahlreichen Sektoren über verschiedene Vertrauensniveaus. Das Umsetzungsvorhaben zeige den Mehrwert von digitalen Identitäten für Bürger mittels Schaufenstern in den Regionen NRW und Hessen in verschiedenen Anwendungsbereichen – etwa bei Verwaltungsleistungen im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes, dem E-Rezept oder der Eröffnung eines Bankkontos – soll jedoch nicht nur auf diese Anwendungsbereiche beschränkt sein. Mit dem Fokus auf ein föderatives eID-Ökosystem schaffe die DeID die Grundlage für die Integration in alle Sektoren aus Wirtschaft und Verwaltung. Förderpartner der Deutschland ID sind die Stadt Bochum, die Bundesstadt Bonn, das Unternehmen Deutsche Telekom Security, die Fraunhofer-Gesellschaft mit den Instituten für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC und für Software- und Systemtechnik ISST, das Unternehmen Governikus, die Kommunale ADV-Anwendergemeinschaft West (KAAW), der KDN – Dachverband kommunaler IT-Dienstleister, das Optica Abrechnungszentrum Dr. Güldener, die Procilon Group – protectr, das Sparkassen-Finanzportal sowie die Unternehmen Verimi und YES Payment Services.
(sib)
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