NEGZ-Kurzstudie:
Blockchain in der Finanzverwaltung


[14.7.2021] Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) hat eine Kurzstudie zum Einsatz der Blockchain in der Finanzverwaltung veröffentlicht. Die Blockchain eignet sich demnach dafür, Prozesse effizienter zu gestalten, Transparenz zu schaffen und Informationsgefälle aufzulösen.

Das Nationale E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) beschäftigt sich weiterhin mit den Potenzialen der Blockchain für Prozesse der öffentlichen Verwaltung. Nachdem es unter anderem ein Positionspapier zum Thema für CIOs und CDOs der öffentlichen Hand publiziert hatte (wir berichteten), befasste sich das NEGZ nun mit der Anwendung der Blockchain in Prozessen der Finanzverwaltung. Ziel der Kurzstudie war es, die Potenziale beim Einsatz der Blockchain-Technologie in Schnittstellenprozessen der Finanzverwaltung anhand ausgewählter Besteuerungsszenarien zu verdeutlichen. Grundsätzlich, so ein Fazit, ist die Blockchain-Technologie zur Unterstützung von Schnittstellenprozessen der Finanzverwaltung geeignet. Die nachträgliche Fälschungssicherheit der erfassten Daten schütze vor Manipulationsversuchen, der dezentrale Ansatz ermögliche eine ununterbrochene Verfügbarkeit des Systems. Die Blockchain eigne sich dafür, Prozesse effizienter zu gestalten, Transparenz zu schaffen und Informationsgefälle aufzulösen.
Damit dies gelinge, müssten jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Das NEGZ nennt dazu etwa eine verstärkte Kommunikation zwischen Wirtschaft und Finanzverwaltung. Die Entwicklung eines solchen, auf der Blockchain basierenden Systems müsse kooperativ vorangetrieben werden. Auch die Prozessintegration und die Schaffung einer einheitlichen Plattform seien wichtig, um Schnittstellenprozesse zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigen zu automatisieren. Die ausschließlich digitale Erfassung von Formulardaten, etwa über die ELSTER-Schnittstelle, könne eine Vorabprüfung der Eingaben und eine verkürzte Übermittlungsdauer ermöglichen. Die Integration von Informationssystemen, die an Schnittstellenprozessen der Finanzverwaltung beteiligt seien, könnte dazu beitragen, eine einheitliche Informationsbasis zu schaffen. Internationale Standards für Prozesse und Datenformate ermöglichten neben einer Effizienzsteigerung der grenzüberschreitenden Prozesse auch eine exaktere Ermittlung und Aufteilung der Steuerlast. So könne ein einheitliches Tax Compliance Management implementiert werden. Außerdem könne Steuerbetrug durch eine vereinheitlichte Informationsverarbeitung auf Blockchain-Basis leichter aufgedeckt werden. Aufgrund der Integration steuerlich relevanter Informationssysteme über eine Blockchain-Plattform und der damit einhergehenden Prozessautomatisierung sei es außerdem möglich, das Intervall der Steuerüberprüfung durch die Finanzverwaltung zu verkürzen. (sib)

Kurzstudie – Berichte des NEGZ Nr. 20 (PDF; 1,29 MB) (Deep Link)
Zusammenfassung der Kurzstudie – NEGZ Standpunkt Nr. 17 (PDF) (Deep Link)

Stichwörter: Finanzwesen, NEGZ, Finanzverwaltung, Blockchain



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