[8.11.2021] Das Warenhaus Galeria erprobt in Kassel neue Wege. In einer bundesweit einzigartigen Pilot-Filiale eröffnen Stadtverwaltung und städtische Unternehmen eine gemeinsame zentrale Anlaufstelle, an der Bürger ihre Verwaltungsangelegenheiten erledigen können.
In Kassel wurde die bundesweit erste Filiale der Kaufhauskette Galeria eröffnet, die als so genannter „regionaler Magnet“ konzipiert ist. In dieser Pilot-Filiale wird künftig klassischer Handel mit Gastronomie und Dienstleistungen vereint. Das Besondere: Unter den Dienstleistungen, die Bürger künftig neben dem Einkauf in Anspruch nehmen können, befinden sich auch Angebote der Stadtverwaltung und anderer städtischer Unternehmen. Dies sei deutschlandweit ein sicher einzigartiges Modell, das zeige, welche Möglichkeiten Handel und Kommunen bei der Gestaltung attraktiver Innenstädte haben, so die Stadt Kassel in ihrer Pressemeldung. Beteiligt am Kasseler Service Point sind neben der Stadtverwaltung auch städtische Eigenbetriebe und Gesellschaften, darunter die Stadtreiniger, KASSELWASSER, Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG), Städtische Werke, die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel (GWG) und Kassel Marketing. Bürger können künftig an nur einer Stelle eine Namensänderung vornehmen, ein Führungszeugnis beantragen, ein Neufahrzeug zulassen oder einen Stromvertrag abschließen, ein Straßenbahnticket kaufen oder Wohnungsangebote sichten. Viele Online-Services des digitalen Rathauses sind mit der eID-Funktion des Personalausweises auch über spezielle Terminals nutzbar. Auch die Abholung zuvor beantragter Dokumenten ist möglich, dazu steht eine PIN-gesteuerte DokBox bereit. Zu den weiteren Angeboten im Kassel Service Point zählen eine Virtual-Reality-Station, eine interaktive Stadtkarte und eine Event Lounge.
Mit dem Kassel Service Point erprobt nicht nur die Kaufhauskette einen neuartigen Filialtyp. Auch für den Smart-Kassel-Strategieprozess sei die Eröffnung des Angebots ein wichtiger Meilenstein, heißt es aus der Stadt. Hier würden digitale Möglichkeiten genutzt, um Bürgern Dienstleistungen der Stadtverwaltung und des Stadtkonzerns sozusagen „im Vorbeigehen" anzubieten. Wege ins Rathaus oder zu anderen Anbietern könnten dadurch eingespart werden. Durch die Begleitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Service Point vor Ort solle es außerdem möglich sein, Kompetenzen im Umgang mit digitalen Techniken aufzubauen. Zudem biete der Kassel Service Point Angebote, um Bürger am Smart-Kassel-Prozess zu beteiligen und ihre Wünsche hinsichtlich einer smarten Stadt abzufragen. Durch verschiedene Veranstaltungsformate wie Fachvorträge oder Podiumsdiskussionen sollten verschiedene Zielgruppen angesprochen werden, sodass die Beteiligung auf breiter Basis gelinge.
(sib)
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