[8.11.2021] Das Münchner Kreisverwaltungsreferat und die IT-Abteilung der Stadt München haben die Abläufe hinter den Kulissen der vergangenen Bundestagswahl gründlich ausgewertet, um die Prozesse weiter verbessern zu können.
Das Kreisverwaltungsreferat München (KVR) und die IT-Verantwortlichen der bayerischen Landeshauptstadt haben den Ablauf der Bundestagswahl 2021 ausgewertet. Eine Zusammenfassung der Analyse wurde nun im Blog des Münchner IT-Referats vorgestellt. Die Wahl sei reibungslos abgelaufen, lautet das positive Fazit. Das sei nicht allein der Vorbereitung in den Wochen vor der Wahl, sondern vor allem einer jahrelangen Geschäftsprozessoptimierung zu verdanken, berichtet der führende Wahl-Organisator im KVR, Joachim Dyllick. Dieser Ansatz werde im Rahmen eines stadtweiten Projekts derzeit breit implementiert, der Geschäftsprozess Wahlen sei ein Pilotprojekt.
Ein wichtiger Baustein dabei sei die Automatisierung. Für Briefwahl-Empfänger ist das Once-Only-Prinzip bereits umgesetzt: Über den Barcode auf der Wahlbenachrichtigung öffnet sich ein Formular, in das die eigenen Daten bereits eingetragen sind. So kann die Stadt mit den ihr vorliegenden Daten die Antragstellung vereinfachen. Auch beim Versand der Wahlunterlagen habe sich frühzeitig gezeigt, dass sich die Prozessoptimierung gelohnt habe, so Dyllick. Man arbeite erfolgreich mit einem externen Dienstleister für den Versand der Briefwahlunterlagen.
Auch die interne IT spiele eine wesentliche Rolle für den reibungslosen Ablauf der Wahl. Einer der kritischsten Prozesse für Münchens IT-Dienstleister it@M laufe bereits einige Wochen vor der Wahl: das Erzeugen des Wählerverzeichnisses. Die Datenbank des Einwohnermeldeamts muss hierfür einen konsolidierten aktuellen Stand aufweisen, die angeschlossenen Systeme müssen stabil laufen. Am Wahltag selbst werde die Expertise für alle technischen Fragen in einem IT-Lagezentrum gebündelt. Im Jahr 2021 habe es erstmals ein Messenger-System mit Chats sowohl für Wahlhelfer als auch für Bürger gegeben, das gut angekommen sei. Die Zahlen rund um die IT-Unterstützung der Wahlen seien „eindrucksvoll“, heißt es in dem Blogbeitrag. In München habe es 923.132 Wahlberechtigte gegeben, von denen mit 740.751 gut 80,2 Prozent ihre Stimme abgegeben hätten. Davon hätten 254.682 im Wahlraum und 486.069 per Brief gewählt. Die Anzahl der Beschwerden zum Wahlprozess habe mit insgesamt einer im August und zwölf im September einen erfreulichen Minusrekord erreicht.
KVR und it@M erklärten, auch weiterhin an Ideen für die Digitalisierung des Wahlvorgangs zu arbeiten. Als mögliche Ansätze werden beispielsweise ein integriertes System für die Verwaltung, Schulung und Bezahlung der Wahlhelfer, elektronische Verzeichnisse der Wahlberechtigten für die Wahllokale sowie längerfristig das Scannen von Stimmzetteln genannt.
(sib)
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